Folge 52 - Weihnachten und andere schreckliche Events

Show notes

Warum Feiertage für Nachfolgerinnen besonders belastend sind – und wie du trotzdem gut durch diese Zeit kommst

Weihnachten gilt als die schönste Zeit des Jahres. Für viele Nachfolgerinnen ist es aber vor allem eines: anstrengend. Zwischen Jahresendgeschäft, familiären Erwartungen und der besonderen Dynamik in Unternehmerfamilien entsteht oft ein Druck, der kaum ausgesprochen wird.

In dieser Folge spreche ich darüber, warum Feiertage so herausfordernd sein können – und warum das nichts mit Versagen oder mangelnder Organisation zu tun hat. Ich teile meine eigene Geschichte vom wandernden Christbaum und davon, wie ich versucht habe, die Magie meiner Kindheit um jeden Preis für meine eigenen Kinder zu reproduzieren. Und wie sehr mich das erschöpft hat.

Wir schauen uns an,

  • warum Erwartungen – eigene und fremde – an Weihnachten besonders stark wirken,
  • wie familiäre Rollenbilder und Unternehmensdynamiken die Feiertage zusätzlich belasten,
  • und wieso viele Nachfolgerinnen das Gefühl haben, mehreren Welten gleichzeitig gerecht werden zu müssen.

Du erfährst,

  • warum es erlaubt ist, Traditionen zu verändern oder neu zu gestalten,
  • wie du dich auf typische Fragen und Trigger-Situationen vorbereiten kannst,
  • welche Antwort- und Exit-Strategien dir helfen, wenn es zu viel wird,
  • und warum Selbstfürsorge wichtiger ist als der perfekte Ablauf.

Diese Folge ist für dich, wenn du Weihnachten liebst – und trotzdem jedes Jahr in denselben Sog aus Erwartungen, Perfektionismus und familiärem Druck gerätst. Und wenn du wissen möchtest, wie du diese Zeit für dich leichter gestalten kannst, ohne dich zu verbiegen.

Wenn dir die Folge gefallen hat, teile sie gerne mit anderen Frauen aus Familienunternehmen, die sich in diesen Situationen wiederfinden. Und schreib mir auf LinkedIn, Instagram oder per Mail, welche Erfahrungen du mit dem Thema gemacht hast.

Ihr findet mich auch auf: Die Seite zum Podcast: www.dienachfolgerin.at

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Produziert von DAS POD (https://daspod.at/)).

Show transcript

00:00:08: Hallo und herzlich willkommen bei die Nachfolgerin, dem persönlichen Podcast für die erfolgreiche Unternehmensnachfolge.

00:00:16: Mein Name ist Susanne Hattinger.

00:00:17: Ich bin selbst Nachfolgerin, Unternehmerin, Coach und Mentorin für Frauen aus Familienunternehmen und Unternehmerfamilien und Mama von zwei großartigen Kindern.

00:00:27: In meinem Podcast geht es um all die Themen, die uns als Nachfolgerinnen und Unternehmerinnen bewegen.

00:00:33: Persönlich, familiär und unternehmerisch.

00:00:36: Und jetzt auf in die nächste Folge.

00:00:40: Weihnachten und andere schreckliche Familienfeiern.

00:00:43: So heißt die Folge.

00:00:45: Und ja, ich weiß, das klingt ein bisschen nach Grinsch und nach, ja, frustrierter Weihnachtself.

00:00:54: Aber sagen wir uns mal ehrlich, Familienfeiern und besonders Weihnachten sind einfach für viele Nachfolgerinnen und Unternehmerinnen sehr, sehr herausfordernde und belastende Ereignisse.

00:01:06: Und ich glaube, auch wenn du jetzt keine Nachfolgerin bist, kannst du das wahrscheinlich zu einem gewissen Maß nachfüllen.

00:01:12: Und jetzt nicht falsch verstehen, bitte.

00:01:14: Ich bin wirklich kakrinsch.

00:01:15: Im Gegenteil, ich liebe Weihnachten.

00:01:18: Eigentlich.

00:01:19: Als Kind war Weihnachten bei uns zu Hause absolut magisch.

00:01:24: Wir haben jedes Jahr einen selbstgebastelten Adventskalender gehabt.

00:01:28: Meine Mama hat mit uns Kekse gebacken, der Nikolaus ist kommen.

00:01:31: Es ist echt alles zelebriert worden.

00:01:33: Und Weihnachten an sich war es so perfekt.

00:01:37: Mein Papa hat den Christbaum organisiert, ohne dass wir es sozusagen wussten, hat den Christbaum auch selber geschmückt.

00:01:43: Das war seine Aufgabe.

00:01:45: Und dann war es immer so, wir Kinder waren im Kinderzimmer und haben fern geschaut oder noch ein letztes Mal auf unseren Instrumenten die Weihnachtslieder geübt.

00:01:54: Und irgendwann haben wir das Glockelkärt und dann tatsächlich eine Verraschung, das Christkind war da.

00:02:01: mit dem geschmückten Baum, den Kerzen, den Spritzkerzen, Musik.

00:02:06: Die Geschenke großartig.

00:02:08: Also in meiner Erinnerung war Weihnachten tatsächlich immer etwas Zauberhaftes, wirklich richtig magisch.

00:02:17: Und erst viel, viel später ist mir bewusst geworden, wie stressig das tatsächlich für meine Eltern gewesen sein muss.

00:02:24: Gerade in der Selbstständigkeit, gerade in Unternehmerfamilien ist die Vorweihnachtszeit absolut brutal.

00:02:30: Also das Jahr geht dem Ende zu, alles kommt irgendwie zum Abschluss.

00:02:34: Und gerade bei uns in der Wehrbergentour, ich merke das jetzt auch selber, Jahr für Jahr, sind Oktober bis Dezember die stärksten Monate, weil sie halt erstens besonders kommunikationsintensiv sind, aber einfach auch, weil das Jahr zu Ende geht.

00:02:48: In anderen Branchen ist es auch die heißeste Zeit des Jahres, also wirklich die, die am herausforderndsten ist.

00:02:54: Und irgendwie hat man das Gefühl, alles muss noch in Dezember passieren, weil offensichtlich ... Ende des Jahres geht auch die Welt unter, also so richtig Weltuntergangsstimmung.

00:03:03: Deswegen ist es halt so eine Zeit, die eigentlich die stillste Zeit des Jahres sein sollte und halt für viel, leider einfach nur extrem vollgestopft ist und ja ganz viele Aufgaben mit sich bringt.

00:03:17: Und bei uns war das eben auch so.

00:03:18: Mein Papa war immer bis zum allerletzten Tag voll im Stress.

00:03:22: Wir haben dann über Weihnachten die Firma immer zugesperrt, das heißt die Mitarbeiterinnen waren in Weihnachtsferien.

00:03:28: Und meine Eltern haben ganz, ganz viele Tage auch in den Weihnachtsferien in der Agentur verbracht, um noch aufzuarbeiten.

00:03:35: Meine Mama, glaube ich, war ja erst recht eingespannt.

00:03:38: Die war genauso mit dem Unternehmen, hat die Rechnungsabschlüsse gemacht, hat geschaut, dass das Jahr gut zu Ende geht und gleichzeitig hat sie ja eben in dieser Vorweihnachtszeit sich vor allem auch um die Mitarbeiterinnen kümmert, hat die Weihnachtsfeier organisiert, die Geschenke eingepackt und gemacht.

00:03:54: Und für uns da haben ja auch alles.

00:03:56: Also ich glaube, für meine Eltern war Weihnachten eine unglaubliche Herausforderung.

00:04:03: Und doch war es in meiner Erinnerung extrem magisch, zauberhaft.

00:04:10: Meine Eltern haben uns das als Geschenk gemacht, so sich das.

00:04:14: Ein extrem wertvolles Geschenk.

00:04:17: Besonders bewusst worden ist mir diese Herausforderung, diese Anstrengung.

00:04:23: Wie ich dann angefangen habe, das für mich selber zu leben, also meine eigenen Weihnachten zu gestalten mit meinen eigenen Kindern.

00:04:30: Und vor allem, und ich glaube, das war mein allerschlimmstes Weihnachten, habe ich so ein Jahr in Erinnerung, wo ich alleine erziehend war.

00:04:37: Wir waren schon geschieden.

00:04:38: Mein Mann, mein Ex-Mann, wieder zurück bei seiner Familie in Spanien und ich alleine mit den Kindern.

00:04:45: Und gleichzeitig war ich aber schon voll in der Verantwortung.

00:04:49: War Co-Geschäftsführerin mit meinem Papa und war ein ziemlich herausforderndes wirtschaftliches Jahr.

00:04:56: Und trotzdem, und trotzdem wollte meinen Kindern mindestens genauso magisches Weihnachten bereiten, wie es meine Eltern für mich gemacht haben.

00:05:05: Und deshalb halt auch Kassen.

00:05:07: Ich brauch einen selbstgemachten Adventskalender.

00:05:09: In dem Jahr war das tatsächlich so, dass ich vor am ersten Dezember noch in den Bastelwaren verfallen bin und vier oder zwanzig Socken gestrickt habe, so ein kleines Söckchen, weil ich irgendwo gesehen habe, dass so ein Sockenkalender voll nett ist.

00:05:21: Die Socken haben dann natürlich auch jeden Tag befüllt werden müssen, also da hat man sich für jeden Tag überlegen müssen, was da jetzt einig kommt.

00:05:27: Der Nikolas, das habe ich dann übrigens auch gemerkt, wie ich erwachsen worden bin, der kommt gar nicht einfach so von selber um die Ecke.

00:05:33: Den muss man bestellen als Mama oder Papa und den muss man auch priefen.

00:05:37: Das heißt, man muss ihm vorschreiben, was er dann zu den Kindern sorgt.

00:05:41: Also man muss sich überlegen, was an meine Kinder jetzt alles gut gemacht, wo möchte ich sie vielleicht ein bisschen fordern, wo möchte ich sie auch loben und dazu auch noch die Sackeln richten.

00:05:50: Ich habe mit meinen Kindern alles durchgemacht.

00:05:53: Wir haben den Briefans Christkind zelebriert.

00:05:55: Wir waren auf Weihnachtsmärkten Wir haben zu Hause gebacken und Bunch gekocht.

00:06:00: Und dann natürlich Weihnachten an sich.

00:06:02: Also das Weihnachtsfest selber.

00:06:04: Bei uns in meiner Ursprungsfamilie, also meinen Eltern zu Hause, was seitdem ich erinnern kann, immer das selbe Ablauf.

00:06:12: Um fünf nachmittag kommt das Christkind bei uns zu Hause.

00:06:16: Dann werden Geschenke ausgepackt, mit Kleinigkeit gegessen.

00:06:20: Und dann geht es weiter zum nächsten Christkindauftritt bei meiner Oma.

00:06:23: Das war immer so ungefähr um sieben halb acht.

00:06:25: Weil wenn wir dort fertig waren, sind wir dann in die Weihnachtsmetter gegangen, also in die Mittanachtsmetter.

00:06:30: Und ich hab halt einfach versucht, dann mit meinen Kindern mich diesem Ablauf anzupassen und da halt unsere Kleinfamilienaktivitäten an und mit reinzubringen.

00:06:41: Und nachdem wir mit den Kindern, mit den Kleinen noch nicht in die Mittanachtsmesse gehen hab, kennen, hat es dann halt so ausgeschaut, dass wir um drei noch Mittag in die Messe gegangen sind.

00:06:49: und dann haben wir gedacht, das passt eh, das geht ja alles gut aus, wir gehen um drei in die Messe und dann ... Machen wir bei uns zu Hause Bescherung und dann geht es halt weiter auf volles Programm.

00:06:58: Damit das funktioniert hat, habe ich allerdings am Freier zwanzigsten Dezember, nachdem meine Kinder im Bett waren, halt im Keller nach dem Baum schmücken müssen, weil oben habe ich es ja nicht machen können, im Wohnzimmer haben wir am nächsten Tag die Kinder noch gespült, habe also im Keller geheim, den Baum geschmückt und die Geschenke eingepackt und alles hinkriegt, damit am nächsten Tag alles bereit ist.

00:07:19: Und am Dreier zwanzigsten, nach der vormittäglichen Kinderbespaßung, ... war man dann eben um drei in der Mitte ... ... und danach habe ich sie eigentlich direkt ... ... in den Szenarier Kinderzimmer gebraucht ... ... und habe gesagt, ihr müsst jetzt ganz leise sein ... ... und euch gut beschäftigen, ... ... weil jetzt kommt dann das Christkind ... ... und ich gehe einmal schauen, was es ist.

00:07:33: Ich kenn es ja vielleicht.

00:07:35: So, die Formulierungen, die man da halt so drauf hat.

00:07:38: Ja, was ist dann passiert?

00:07:39: Dann bin ich auch in Kalla ... ... und habe über ... ... mein Christbaum geschnappt ... ... und ihn über die Terrasse nach oben gebracht ... ... ins Wohnzimmer.

00:07:46: Für alle, die schon mal ... ... einen geschmückten Christbaum getragen haben, ... ... denen brauche ich nichts zu erzählen, ... ... falls du das noch nie gemacht hast.

00:07:53: Jetzt gar nicht so einfach, mit so viele kranen Kugeln drauf und so.

00:07:58: Jedenfalls den Grießbaum, wie ich den endlich oben gehabt habe und im Wohnzimmer gehabt habe.

00:08:04: Noch mal runter in den Keller geschenkt gekollt, die Geschenke gefühlt, wirklich fast unter den Grießbaum geschmissen, weil mir die Zeit davon gegränt ist, wie am Fünfer bei meinen Eltern sein müssen.

00:08:14: Kerzen, Anzünder, Musik eingeschalten für die weihnachtliche Hintergrundmusik und gläubchen geläutert, weil jetzt war es dann endlich soweit.

00:08:22: Und dann bin ich durchgestanden und habe gehört, weil meine Kinder haben es natürlich nicht gehört.

00:08:25: Die haben sich ja allein beschäftigt im Zimmer und waren ganz verdieft in ihre Spiele und haben das gar nicht mitgekriegt.

00:08:31: Also ja, raus nochmal rüber ins Kinderzimmer.

00:08:35: Und die Kinder geholt.

00:08:37: Und dann war der Moment, wo sie wirklich vor dem Christbaum gestanden sind.

00:08:41: Und das war genauso magisch, wie es auch für mich war, dieser super, super schöne, kurze, zauberhafte Moment, wo Halt jetzt gerade das Christkind da war und wir entdecken, wie schön das ist.

00:08:58: Der Christbaum, die Kerzen, die Lichter, die Musik, die Geschenke.

00:09:03: Und ich bin durchstanden und habe dieses wunderschöne Erlebnis gehabt und war gleichzeitig unglaublich fertig.

00:09:15: Und einfach nur müde, leer.

00:09:20: Warum erzählte dir das alles eigentlich?

00:09:24: Erstens.

00:09:25: Weil ich glaube, dass es wichtig ist, dass wir darüber reden.

00:09:29: Ich habe ganz lang das Gefühl gehabt, dass ich eine vollkommene Versagerin bin, weil ich es einfach nicht auf drei bringe.

00:09:35: Dass ich das alles organisiere, das alles möglich mache und mir am Ende auch noch einfach frei und diese zauberhafte Weihnachten genießen kann.

00:09:44: Alle anderen schaffen es ja auch.

00:09:45: Überall habe ich sozusagen wahrgenommen, die anderen kriegen das auch hin, die schaffen das mit Leichtigkeit nur ich.

00:09:51: Ich schaffe das nicht.

00:09:53: Und das ist wirklich Bullshit.

00:09:56: Also echt, nicht nur Alirwe-Geschicht, sondern eine richtig Deppate-Geschichte, die wir uns da erzählen.

00:10:01: Niemand schafft es leicht.

00:10:03: Also lass uns doch bitte einfach mal ehrlich drüber reden, wie das wirklich ist.

00:10:09: Gerade Weihnachten mit seinen vielen Zutus, mit den vielen Aufgaben, mit den vielen Erwartungen, die wir da mit reinbringen, ist so herausfordernd für jeden.

00:10:19: Also lass uns doch drüber reden.

00:10:20: Es ist wunderschön, es ist eine magische Zeit, aber es ist einfach auch echt anstrengend.

00:10:27: Und der zweite Punkt ist, und an dem kann man auch wirklich arbeiten, das hat mir extrem geholfen, ist der Punkt Erwartungen.

00:10:33: Und wie sehr diese Erwartungen dazu führen, dass man halt im Perfektionismus untergeht.

00:10:39: Ich habe diese Erwartungen an mich selber gehabt, dass meinachten mindestens genauso magisch sein muss wie bei meinen Eltern.

00:10:46: Und dass das halt nur down funktioniert, wenn ich alles genauso mache, wenn ich also jedes Detail sozusagen da aufgreife.

00:10:53: Und ich war aber nicht meine Eltern.

00:10:55: Erstens war ich allein.

00:10:57: Die Situation war vollkommen andere.

00:10:59: Und trotzdem habe ich versucht, dieses Bild, das mir immer gezeichnet worden ist, oder das ich mir selbst gezeichnet habe, weiterhin zu erfüllen.

00:11:07: Kostet ist, was ich wollte.

00:11:09: Und das Ergebnis war echt, dass ich ausklagt war, dass ich erschöpft war, dass ich leer war.

00:11:14: Das ist das Parfida an diesen Erwartungen.

00:11:16: Die kommen so als Selbstverständlichkeiten daher.

00:11:20: So im Sinne von, was du das machst, man halt einfach so.

00:11:23: Oder das Kerze ist so.

00:11:26: Was?

00:11:27: Oder bei uns ist das so Tradition?

00:11:30: Oder für die Kinder ist es halt besonders schön, wenn das so ist.

00:11:36: Aber wer sagt eigentlich, dass das so sein muss?

00:11:39: Woher kommt das?

00:11:42: Du kennst das als Nachfolgerin vielleicht auch aus anderen Situationen, auch in deinem Unternehmen, aus eurem Unternehmen.

00:11:49: Die Erwartung, dass man es genauso macht, wie es vorher gemacht worden ist.

00:11:53: Die Dinge, die es so immer funktioniert haben, die wir schon immer so gemacht haben.

00:11:58: dass man die gleichen Werte vertritt, dass man diese Traditionen, diese Rituale fortsetzt und bis ins Detail so weiterführt.

00:12:07: Aber du bist nicht dein Papa und du bist nicht dein Mama.

00:12:12: So wie ich nicht, mein Mama und nicht mein Papa bin.

00:12:16: Wir dürfen anders sein.

00:12:17: Du darfst anders sein.

00:12:19: Du darfst deine eigene Version sein und leben.

00:12:23: Und es gilt auch für Weihnachten.

00:12:26: Nach meinem Jahr mit dem Wandern den Christbaum Nennen wir ihm so, schmunzelt im Nachhinein unter Tränen damals in dem Jahr.

00:12:34: Aber nach dem Jahr mit dem Wandernden Christbaum habe ich echt entschieden, so will ich es nie mehr haben.

00:12:39: So geht es echt nicht weiter.

00:12:41: Ich war nur fertig.

00:12:44: Und ich habe einfach gemeinsam mit meiner kleinen Familie, also ich und meinen Kindern, neue Traditionen geschaffen.

00:12:51: Wir machen es seitdem so, dass wir den Christbaum gemeinsam schmücken.

00:12:56: Da waren es noch nicht all, da waren es so, die Lisa wird gewesen sein, so fünf.

00:13:00: ungefähr der Manuel Acht.

00:13:02: Also schon noch eine Zeit, wo man das Christkind bringt, die Geschenke noch eine Zeit lang aufrechterhalten hätte können.

00:13:08: Aber wir haben es einfach umgestellt.

00:13:09: Wir haben gesagt, das Christkind hat so viel zum tun.

00:13:11: Wir müssen den Christbaum gemeinsam schmücken, wir müssen da ein bisschen unterstützen.

00:13:15: Und das war eine richtig schöne neue Tradition, die wir da eingeführt haben, die uns viel näher zueinander braucht hat, die so einen Moment des gemeinsamen Tuns geschaffen hat in dieser Vorweihnachtszeit.

00:13:26: Also wir schmücken den Christbaum irgendwann vor Weihnachten.

00:13:29: Mittlerweile sogar schon manchmal um am zwanzigsten.

00:13:33: Und am vierzwanzigsten haben wir dann einfach den Tag nur genossen miteinander.

00:13:40: Wir waren in der Kirche, wir haben Freunde besucht und dann sind wir tiefenentspannt zu meinen Eltern nach Hause zur Bescherung.

00:13:49: Wir haben dort das Programm als Gäste mitgemacht und sind da wirklich gemütlich.

00:13:54: Und erst am fünferzwanzigsten in der Früh kommt seitdem das Christkind zu uns nach Hause.

00:14:00: Kleiner auch mal aufstellen, also wenn die Kinder munter werden, noch ein bisschen scharmer.

00:14:04: Dann gehen wir noch unten und genießen gemeinsam, dass plötzlich doch noch so ein paar kleine magische Momente waren, weil so ein kleiner Trick am Machande bei uns zum Beispiel ist so, ich vergiss meistens, dass ich die Schokoschirme einkaufe.

00:14:20: Oder sie gibt es nicht mehr, oder Spritzkärzchen, so, die sind auch ganz oft ausverkauft.

00:14:24: Und die gibt es dann leider nicht, wenn wir den Chris beim Schmücken kommen drauf, oh mein Gott, die habe ich vergessen.

00:14:29: die Schokoschirme zu kaufen.

00:14:31: Und dann, Fraschung, trinkt das Christkind.

00:14:36: Und dann plötzlich hängen sie doch am Baum.

00:14:38: und das ist dann noch so ein kleiner magischer Moment.

00:14:41: So wie ich das jetzt lebe.

00:14:44: Das war mein Learning.

00:14:45: Ich muss nicht eins zu eins an all den Traditionen festhalten.

00:14:49: Ich muss nicht eins zu eins mich an alle anderen Pläne hängen.

00:14:54: Ich muss es nicht so machen wie es alle anderen machen.

00:14:56: Ich kann es so machen, wie es für uns passt.

00:14:59: Ich kann es so gestalten, dass wir es auch schaffen können, dass es auch machbar ist, dass es nicht nur ein zu du ist und ein Abhandeln von Aufgaben dieses Weihnachtsfest, sondern dass es wirklich eine Aneinanderreihung von schönen Momenten wird.

00:15:16: Weil darum geht es doch eigentlich wirklich.

00:15:21: Und das ist irgendwie also ein schönes Bild, das wir uns von Weihnachten mitnehmen können in alles, was wir in unserem Leben haben.

00:15:26: Weil diese Erwartungshaltung und diese Vorgaben, diese sozusagen Grundregel, wie das Leben funktioniert, diese Muster, die begegnen uns ganz oft.

00:15:36: Und wir gehen davon aus, es muss einfach so sein.

00:15:38: Das macht man einfach so, das gehört sich so.

00:15:41: Und es muss nicht sein.

00:15:43: Weder in zwei Nachten noch in der Führung noch in der Nachfolge.

00:15:47: Du kannst das einfach immer auch anders machen.

00:15:52: Und es muss nicht hart sein.

00:15:54: Du musst dir nicht vollkommen verausgaben, nur weil Weihnachten ist.

00:15:57: Also für mich war das ja, das muss man schon ein bisschen gestehen, dieses Gefühl, wenn du dann durchstehst und vollkommen fertig bist, da hast du ja das Gefühl, du hast was geleistet.

00:16:06: Du hast da jetzt auch was richtig Gutes geschafft.

00:16:09: Also du hast alles geben, damit es hinkaut hat.

00:16:13: Das ist ein gewisses Gefühl der Befriedigung.

00:16:16: Aber glaub mir, das braucht es nicht.

00:16:19: Es darf auch leicht sein.

00:16:21: Es darf auch dir leicht fallen.

00:16:22: Du darfst es auch leicht haben.

00:16:26: Und vielleicht wird es genau deswegen dann so richtig magisch.

00:16:29: Weil ernst darf man nicht vergessen.

00:16:31: Weihnachten ist ja nicht nur wegen dieses Aufwands, den es produziert, so herausfordernd.

00:16:37: Nicht nur wegen der vielen Aufgaben oder wegen der Zutruste, die wir haben.

00:16:41: Das produziert an sich schon unglaublich viel Druck.

00:16:45: Weil es ist ja schließlich das schönste Fest des Jahres.

00:16:50: Sagen wir mal alle.

00:16:51: Schönste Fest des Jahres des Weihnachten.

00:16:53: Das heißt, es soll harmonisch sein.

00:16:55: Das soll ganz viel zauber auf, das sein viel magisches sein.

00:16:58: Das soll endlich mal Zeit sein für die Familie.

00:17:00: Für schöne Gespräche, für Ruhe.

00:17:03: In Wirklichkeit soll Weihnachten alles ausgleichen, was das ganze Jahr nicht funktioniert hat, damit das Jahr dann gut zu Ende gehen kann.

00:17:11: Und es ist gerade in Unternehmerfamilien gar nicht so einfach, weil da kommen noch ein paar andere spannende Themen dazu.

00:17:19: Und jetzt lassen Sie über die Eremorgen.

00:17:21: Erstens.

00:17:23: Das Unternehmen sitzt immer mit am Tisch.

00:17:26: Gibt es auch eine eigene Folge dazu?

00:17:29: Einer der ersten, weil es wirklich so grundlegend das Thema ist.

00:17:32: Aber du wirst das kennen.

00:17:33: Wenn du aus einer Unternehmerfamilie kommst oder selbst ans Führst, da gibt es eine ganz besondere Dynamik.

00:17:39: Das Unternehmen ist immer mit dabei.

00:17:41: Das fühlt sich fast so an, als hätte es einen Platz am Tisch.

00:17:45: Egal, ob es gerade gut läuft oder ob es schlecht läuft, ob es herausfordernd ist oder ob es gerade das beste Jahr ever ist, es ist immer ein Thema.

00:17:53: Oder zumindest ist es immer, was muss das die Themen beeinflusst.

00:17:59: Und für die Familienmitglieder, die am Tisch sitzen und nichts... mit dem Unternehmen zu tun haben.

00:18:07: Ist es dann oft so, als hätten die gar keinen Platz, die haben das Gefühl, es wird eh nur über die Firma gerät, nur über das Unternehmen gerät.

00:18:14: Ich komme da gar nicht vor, ich habe da keinen Platz.

00:18:18: Und die, die mit dem Unternehmen zu tun haben, die haben ja eigentlich immer nur in Kombination mit dem Unternehmen zu tun.

00:18:26: Da ist auch immer nur das wichtig, was mit dem Unternehmen zu tun hat und wie es damit geht.

00:18:32: Alles andere ist gefühlt auch immer weniger wert.

00:18:34: Und das kennst du vielleicht auch, wenn du sagst, okay, jemand hat was Tolles erreicht in dem Jahr, aber was gar nicht wirklich mit der Firma zum Tun hat.

00:18:41: Da kann ein ganz leichtes Gefühl entstehen.

00:18:44: Na ja.

00:18:46: Ehe.

00:18:46: Ehe, okay.

00:18:48: Aber das wird gar nicht so gesehen.

00:18:50: Vielleicht ist dein Bruder ein Marathon gelaufen.

00:18:53: Und jetzt bei uns wäre das ja auch schon wieder so was Cooles gewesen, weil mein Vater halt Sport wichtig war und Laufen wichtig war.

00:19:01: Aber trotzdem ist natürlich nicht gleich wie wenn ... Die andere Schwester in einer Firma arbeitet und für ein Supermarke verantwortlich ist und da eine tolle Werbung gemacht hat, weil das ist ja das Wort auch direkt mit uns zu tun.

00:19:17: Oder noch besser, wenn jemand vielleicht einen Großauftrag an Land gezogen hat, direkt fürs Unternehmen ist ja für alle super, die da jetzt am Tisch sitzen.

00:19:25: Also diese Situation, dass halt das Unternehmen immer mit am Tisch sitzt, das spült einfach.

00:19:30: Gerade bei so Familien feiern, wie es Weihnachten ist, eine riesige Rolle.

00:19:35: Und apropos alle, mein zweiter Punkt, zu Weihnachten und bei so Familienfesten, haben wir halt ganz, ganz viele Hüte gleichzeitig auf, zwischen denen man hin und her schon klären muss.

00:19:47: Du bist Tochter, du bist Schwester, vielleicht Freundin, vielleicht Ehefrau, vielleicht Mutter, vielleicht bist du die, die alles organisiert oder die, die alle unterhält oder alles zusammenhält, die die für alle Verständnis hat, die die immer rebelliert.

00:20:05: Das schwarze Schaf der Familie.

00:20:08: Oder die, die vielleicht noch immer nicht war, was sie mit ihrem Leben anfangen will.

00:20:13: Oder die, die immer die beste von allen ist.

00:20:17: Was auch immer das bei dir ist.

00:20:19: Es ist fix, niemals nur eine Rolle, die du einnimmst.

00:20:23: Es ist fix, nicht nur eins.

00:20:26: Und das macht so komplex, weil die meisten von diesen Rollenbildern und dieses Bild, was wir davon haben, wie wir diese Rollen leben müssen, Sie sind nicht konkurrent, die stimmen nicht überein.

00:20:37: Manchmal widersprechen sie sie sogar.

00:20:39: Und es macht es extrem schwer, authentisch und bei dir zu bleiben.

00:20:44: Also diese unterschiedlichen Hüter, die wir eigentlich immer aufhaben, auch dazu gibt es eine Folge von den Nachfolgerinnen.

00:20:50: Aber diese unterschiedlichen Hüter, die wir aufhaben, die wirken halt gerade so bei Familienfeiern und wenn wir zusammenkommen, noch einmal mehr.

00:20:56: Weil da eben diese verschiedenen Rollen halt direkt immer zum Einsatz kommen.

00:21:02: Und der dritte Punkt, den ich anführen möchte, der Weihnachten jetzt auch herausfordernd macht, sind die nervigen Fragen.

00:21:12: Weil schließlich ist jetzt Weihnachten endlich einmal Zeit, dass wir in Ruhe reden.

00:21:17: Und gerade wenn die ganze Familie und die Verwandten zusammenkommen, die man sonst nicht so oft sieht, dann entstehen da ganz viele Fragen.

00:21:25: Wie zum Beispiel, warst du jetzt endlich, ob du die Firma übernehmen willst oder du, du wirst das ja sicher übernehmen, oder?

00:21:34: Oder willst du eigentlich keine Familie?

00:21:38: Oder wie steuerst du dir das vor, damit Familie?

00:21:41: Das wird schon schwierig mit Kindern und Firma, oder?

00:21:44: Oder du, ich hab gehört.

00:21:48: Bei dir sind die Mitarbeiterinnen ja jetzt nur mehr im Homeoffice, oder?

00:21:51: Orphäten, die dann überhaupt noch, ist das irgendwie effizient?

00:21:55: Das sind so Klassiker aus meiner eigenen Erfahrungswelt.

00:21:59: Aber auch wenn du nicht Nachfolgerin bist, kennst du das wahrscheinlich.

00:22:02: Also so Sachen wie Hast du immer noch keinen Freund oder willst du eigentlich keine Kinder?

00:22:08: Oder wie schaffst du das überhaupt mit Kind und Beruf?

00:22:12: Wie kommenden deine Kinder damit zurecht, dass du so viel arbeitest?

00:22:17: Oder wirst du nicht endlich einmal wieder arbeiten gehen?

00:22:20: Oder du fühlst dich eigentlich wohl in so einer kleinen Wohnung?

00:22:26: Wäre das nicht einmal an der Zeit, dass euch ein größeres Haus sucht?

00:22:31: Du seid ja nicht ganz viel Zeit, es ist ja das Unterwegs, wär's nicht gescheitert, wenn ihr mehr daheim seid.

00:22:37: Also also diese Fragen, die du rund im Umfeld einer Familie halt einfach auftauchen können.

00:22:45: Und vielleicht folgt dir jetzt gleich, so aus dem Stegreif, deine persönliche Lieblingsfrage ein.

00:22:50: Also die, die du gestellt kriegst oder die dir immer wieder gestellt wird und wo du jetzt schon die Augen überdrehst und die Hände über den Kopf zahm schlägst, wenn du daran denkst.

00:22:59: Das ist übrigens ein sehr, sehr guter Hinweis, weil die Fragen, die uns besonders nerven und die uns vielleicht sogar weh tun, die uns schmerzen, die berühren halt was in uns, das im Augen liegt, mit dem wir selber nicht im Reinen sind und wo wir vielleicht gerade jetzt noch nicht hinschauen wollen oder eigentlich gar nicht hinschauen wollen.

00:23:21: Das ist aber ein guter Indikator, weil das ist fixer Thema mit dem du die umgehend beschäftigen soll.

00:23:28: Also eigentlich für diese Frage kannst du dankbar sein, weil sie wird dir helfen, die weiterzuentwickeln.

00:23:34: Die schlimme bei den Fragen ist, die Leute meinen uns ja meistens nicht best.

00:23:38: Das sind halt einfach die Themen, die für sie interessant sind.

00:23:42: Das ist das, worüber sie mit dir reden können, also wo sie sie unterhalten können.

00:23:46: Oft sind es ja auch so Fragen, die gar nicht aus der Neugede heraus entstehen, sondern die mehr so rhetorisch sind, sozusagen als Auflage damit das gegenüber seine eigene Geschichte erzielen kann oder seine eigene Meinung kundtun kann.

00:23:59: Und es braucht halt einfach, weil schließlich sind ja so Familienfeiern ein guter Anlass, um einmal miteinander zu reden.

00:24:05: Aber für die, als Nachfolgerin oder einfach als Frau, ist vielleicht halt einfach anstrengend.

00:24:15: Weißt du halt vielleicht, grad nicht was, ob du übernehmen wirst, ob du Kinder wirst, weißt vielleicht selber merkst, dass du mit den Kindern nicht zusammenkommst oder dass du eigentlich lieber mehr in der Firma wirst oder dass du gerne wieder arbeiten datst oder Weil's grad extrem viel Stress hast mit dem Jahresabfluss und mit dem Weihnachtsgeschäft oder einfach viel Stress gehabt hast in der Vorbereitung.

00:24:32: Weil's einfach nur einen schönen Obentraum wirst mit deiner Familie.

00:24:36: Ohne über die Firma zu reden oder ohne dich und dein Leben erklären zu müssen.

00:24:43: Also, wie gehen wir da mit um?

00:24:45: Mit diesen ganzen vielfältigen Themen, die da Weihnachten mit einspülen.

00:24:51: Das erste Jahr und das ist, glaube ich, habe ich vorher eh schon am ausführlichsten beantwortet, weil es mir am meisten am Herzen liegt, ist das Thema mit den Erwartungen und mit seinen eigenen Traditionen.

00:25:03: Nimmt er das wirklich zu Herzen?

00:25:04: Hinterfrag ganz klar, was ist in deins?

00:25:08: Was ist dir wichtig?

00:25:09: Was glaubst du, einfach machen zu müssen.

00:25:11: und was braucht es tatsächlich?

00:25:13: Was ist notwendig, um ein schönes Weihnachtsfest zu haben?

00:25:17: Und was kannst du vielleicht weglassen?

00:25:18: Und das ist de facto der schwierigste Teil, das weglassen.

00:25:24: Aber lass alles andere weg.

00:25:27: Versuch, euch einmal so wenig wie möglich zu machen, zu beinachten.

00:25:31: Das wäre mal eine richtig gute Herangehensweise.

00:25:35: So wenig wie möglich machen und so viel wie möglich sein.

00:25:39: Also so wenig wie möglich tun und so viel wie möglich einfach genießen.

00:25:45: Da sein.

00:25:46: Vielleicht brauchst du keinen selbst bastelten Adventskalender.

00:25:49: Ich hab gemerkt.

00:25:50: Irgendwie brauch ich doch jedes Jahr wieder.

00:25:53: verfalle ich in den Waren und muss meinen Kindern irgendwie noch was hinstellen.

00:25:57: Meistens sind es jetzt so Sackler, wo halt einfach was einig kommt.

00:26:00: Aber wir haben auch schon ganz, ganz liebe Ideen gehabt, mit, wo wir uns sozusagen diesen Adventkalender, den selber bastelten, dann selbst befüllt haben.

00:26:07: Also alle drei befüllt haben, mit Geschenken oder mit guten Wünschen oder mit Ideen für das, was wir miteinander machen können.

00:26:15: Aber vielleicht braucht es denn gar nicht.

00:26:16: Vielleicht muss man den Adventkranz nicht selber binden oder nicht einmal selber dekorieren.

00:26:20: Vielleicht kann man einfach kaufen.

00:26:22: Vielleicht Muss man nicht zu drei verschiedenen Weihnachtsfern und nicht auf jeden Christkindlmarkt.

00:26:27: Vielleicht brauchst du einfach einmal nur deine eigenen Rituale und Ablauf, der zu deinem Leben passt, zu deiner Situation, der für dich machbar ist.

00:26:37: Also schau dir ganz gut an, was glaubst du tun zu müssen und was kannst du davon heuer wirklich weglassen?

00:26:46: Der zweite Punkt, den ich dir mitgeben will, ist Schaffklarheit.

00:26:50: Ich sage immer, wie wichtig es ist, sich seiner Rollen bewusst zu sein.

00:26:53: Das ist tatsächlich so eine Grund.

00:26:55: Voraussetzung, um wirklich konkurrent, um wirklich bei sich zu sein, um authentisch zu sein.

00:27:01: Also Klarheit, traurüber zu haben, welche Rollen man eigentlich einnimmt und wie die miteinander spülen und wie in welchen Rollen sein muss.

00:27:08: Also da sauber Inventur zu machen, lohnt sich extrem.

00:27:12: Klarheit aber auch in dem Sinn, dass du dir vielleicht vorher darüber klar wirst, wenn wir jetzt so geredet haben, vorher über die Gespräche, die geführt werden von Familienfeiern oder Vielleicht hast du auch irgendeinen Verwandten im Kopf, wo du schon warst, welche Fragen daherkommen.

00:27:26: Mach dir das tatsächlich vorher bewusst.

00:27:29: Werd dir selber klar damit und vielleicht findest du sogar einen Weg, das im Vorfeld anzusprechen.

00:27:34: Einmal zu sorgen in einem ruhigen Moment, du heuer was, was immer zu Weihnachten wünschen wird, dass wir einmal nicht über die Firma reden.

00:27:42: Oder wird dir bitten, dass wir das Thema Nachfolge nicht ansprechen, weil ehrlich, ich war das momentan nicht und wir reden Vorher und nachher gerne drüber, aber lasst mir dort doch bitte mal meinen Moment.

00:27:55: Das fühlt sich ein bisschen unhöflich an.

00:27:57: oder auch so wieder so ein eigenes Bild.

00:28:01: Das kann man nicht machen.

00:28:02: Dann wird es nur ein Obleder.

00:28:03: Das ist es aber gar nicht im Gegenteil.

00:28:06: Oft hilft diese Klarheit auch deinem Gegenüber erst zu verstehen, was das bewirkt und was das tut mit dir.

00:28:12: Und es ist selbst für Sorge.

00:28:14: Das heißt für sich selber zu sorgen.

00:28:16: Und die meisten Menschen verstehen das.

00:28:19: Vor allem, wenn du es klar aussprichst.

00:28:20: Das heißt, du musst für dich selber klar haben und dann auch klar ansprechen.

00:28:25: Mein dritter Tipp für Weihnachtsfeiern und andere Familien-Events ist Atmen.

00:28:30: Das ist meine Lösung für fast alles.

00:28:34: Egal, welche Situation gerade ist, wenn du merkst, es wird eng, spürst auch sofort, wie sich deine Kehle verengt und wie dir der Atmen ausgeht.

00:28:43: Und das macht alles schlimmer, weil das schaltet unser ganzes System auf Notfall und dann ist entweder Flucht oder Kampf.

00:28:50: oder Todstellen.

00:28:52: Alle drei Sachen sind nicht hilfreich, gerade bei Familienfeiern.

00:28:55: Also atmen, das hilft, das signalisiert deinem Körper, es ist alles in Ordnung, wir werden sie überleben, wir werden nicht sterben.

00:29:02: Und wenn dein Ante dann fragt und das sieht aus, wüsst du eigentlich keine Kinder, dann musst du gar nicht sofort antworten.

00:29:10: Dann kannst du vielleicht auch einfach einmal durchatmen, einen Moment innehalten, lächeln und vielleicht hat sich dann die Frage erübrigt.

00:29:22: Aber atmen wirklich so mein Allheilmittel für alles.

00:29:26: Und der vierte Punkt, den ich da ganz, ganz wichtig mitgeben möchte, ist, wir müssen nicht alle Geschenke annehmen.

00:29:33: Weihnachten ist die Zeit der Geschenke.

00:29:36: Aber es ist nicht nur die Zeit der Dinge, die in Schachtel verpackt mit Geschenkpapier sind, sondern wir geben uns auch andere Geschenke.

00:29:44: Unnötige oder nicht erwünschte sind da ganz oft dabei.

00:29:47: So wie diese Fragen, über die wir vorherkriegt haben.

00:29:50: Oder auch Meinungen, die am übertragen werden.

00:29:52: Es können aber auch diese Rituale sein, so wie es vorher gesagt war bei der Tradition, die wir sozusagen wie ein Geschenk verbackt bekommen.

00:29:59: Und dann haben wir das Gefühl, oh mein Gott, das ist ja ein Geschenk, da müssen wir uns ja freuen.

00:30:03: Das müssen wir dankend annehmen und ausbacken und verinnerlichen.

00:30:07: Nein, müssen wir nicht.

00:30:09: Wir müssen nicht alle Geschenke annehmen.

00:30:11: Und wenn du eine Frage kriegst, die du nicht haben willst, dann darfst du das ganz bildlich vor dir sehen, wie du das gerade als Geschenk überreicht kriegst.

00:30:18: und du gibst das Geschenk zurück und sagst, nein, danke, das brauch ich nicht.

00:30:22: und lächeln.

00:30:24: Dabei immer lächeln, aber wirklich sich sozusagen bewusst zu machen.

00:30:29: Das Geschenk, das ich da jetzt gerade kriege, eine fremde Erwartungshaltung oder am blöden Kommentar, Vorwürfe, versteckte Kritik fragen.

00:30:39: Das sind Geschenke, da darf ich mir selber überlegen, will ich die annehmen und vielleicht sogar ausbacken oder gebe die einfach zurück und sage, du danke, brauche ich nicht.

00:30:51: Das vollkommen okay ist so wie es ist.

00:30:54: Das ist auch leichter gesagt als es dauernd ist.

00:30:56: Gehe dich ganz offen zu und es braucht Übung.

00:30:58: Aber die Verbildlichung macht es vieles leichter.

00:31:01: Trotzdem wird es einfach Fragen geben, wo du halt einmal antworten musst, wo du trotzdem immer wieder Momente geben, wo du halt einfach Fragen bekommst, die schwierig sind.

00:31:14: Der fünfte Tipp, den ich dir mitgeben möchte, ist erlaubt ihr Exit-Strategien.

00:31:21: Was hast du?

00:31:22: Auch bei Familienfeiern.

00:31:24: Darf man mal kurz rausgehen und einmal um den Block gelten, wie man so schön sagt, oder frische Luft schnappen, egal ob mit oder ohne Zigarette.

00:31:35: Du darfst einmal rausgehen und dir einen Moment für dich nehmen.

00:31:38: Ich habe Momente gehabt, wo ich das Geschirr wegkam und bin in die Küche, damit ich mal allein bin.

00:31:44: Oder einfach mal noch schnell was schauen habe müssen, was ich irgendwo liegen habe lassen.

00:31:48: Du darfst aber auch ganz offen sagen, dass es jetzt genug ist und früher gehen.

00:31:52: Weil du müder bist, weil es reicht, weil es einfach anstrengend war.

00:31:57: Aber erlaube dir selber, diese Exitstrategien auch zu verwenden.

00:32:02: Es ist keine Flucht, auch das ist selbst für Sorge.

00:32:06: Und mein letzter Punkt, bitte, erlaubt dir nicht, perfekt zu sein.

00:32:13: Du musst nicht die perfekte Weihnachtsfeier organisieren.

00:32:16: Du musst nicht allen gefallen, schaffst sowieso nicht.

00:32:19: Du musst nicht die Harmonie für alle aufrechterhalten.

00:32:23: Es ist okay.

00:32:23: wenn Weihnachten nicht perfekt ist.

00:32:25: Es ist auch okay, wenn man nicht alles schafft.

00:32:29: Es ist sogar okay, wenn es nicht so magisch ist, wie es bei deinen Eltern war.

00:32:33: Oder wenn man es im Fernsehen sieht.

00:32:37: Du darfst Weihnachten einfach für dich leben, so wie es ist.

00:32:41: Und vielleicht jetzt genau dann magisch.

00:32:45: Weihnachten kann eine wunderschöne Zeit sein.

00:32:49: Aber sie ist auch anstrengend.

00:32:52: Und beides ist okay.

00:32:56: Wenn du aus einem Familienunternehmen kommst, wenn du Nachfolgerin bist, wenn du gerade zwischen allen Stühlen sitzt, vielleicht, dann ist diese Zeit oft besonders herausfordernd.

00:33:03: Dann sitzt das Unternehmen immer mit am Tisch, die Erwartungen sind hoch, der Druck ist groß.

00:33:08: Erlaubt dir bitte selbst, deine eigenen Grenzen zu setzen, deine eigenen Traditionen zu schaffen, deine eigene Version von Weihnachten zu leben.

00:33:17: Und erlaubt dir auch, Nein zu sagen.

00:33:19: Nein, dieses Jahr nicht.

00:33:20: Nein, brauchen nicht.

00:33:22: Nein, dieses Geschenk will ich nicht.

00:33:25: Und sei dir bitte versichert.

00:33:28: Du bist nicht schwach, du bist keine Versagerungen, du bist nicht alles, was du dir da gerade vorstellst, wenn du dir eingestehst und wenn du zulässt zu sehen, dass es anstrengend ist und dass du gerade vielleicht sehr gefordert bist und sehr müde bist.

00:33:46: Es ist okay, es geht uns allen so.

00:33:50: In diesem Sinn wünsche ich dir eine möglichst entspannte Vorweihnachtszeit mit ganz, ganz vielen Momenten, die Du einfach genießen kannst, die magisch sind, mit Grenzen, die du einhalten kannst und mit der Erlaubnis so zu sein, wie du bist.

00:34:10: Ich sage danke fürs Zuhören bei einer Folge, die mir sehr, sehr am Herzen liegt.

00:34:16: Meldet gerne bei mir, wenn dich die Folge berührt hat, wenn du deine eigene Geschichte gerne erzählen möchtest oder wenn du einfach Fragen an mich hast oder vielleicht auch Feedback.

00:34:27: Du kannst mir gerne schreiben auf Instagram, auf LinkedIn oder bei Mehl.

00:34:30: Lass mir wissen, wie es dir geht und was du dir wünscht.

00:34:34: Und vielleicht hast du ja sogar deine eigene Geschichte vom wanderten Krisparm oder von anderen Weihnachtsmundern.

00:34:40: Ich würde mir freuen, davon zu hören.

00:34:42: Und wenn du jemanden kennst, für den diese Folge gerade besonders wichtig sein könnt, dann empfiehl den Podcast doch auch gerne weiter.

00:34:49: Ich freue mich jedenfalls, wenn du auch bei der nächsten Folge wieder mit dabei bist.

00:34:53: Mein Name ist Susanne Hattinger.

00:34:55: Ich bin die Nachfolgerin.

00:34:56: Und das hier ist mein Podcast.

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