Folge 49 - Wertschätzung
Show notes
Warum echte Wertschätzung in der Führung kein Kuschelfaktor ist, sondern die Grundlage für Klarheit, Motivation und Wirksamkeit. Seit ein paar Monaten machen wir in unserem monatlichen Team-Meeting eine Wertschätzungsrunde. Beim letzten Mal wurde ich mehrfach erwähnt -- für meinen Mut, dafür, dass ich für das Team einstehe, dass ich das neue Office möglich mache. Das hat mich nicht nur gefreut, sondern auch gestärkt und bestätigt. Und mir wurde klar: Wenn ICH das so spüren kann, dann geht es auch den anderen so. In dieser Folge spreche ich darüber, warum Wertschätzung in Familienunternehmen oft Mangelware ist -- und warum das System hat. Von der Generation unserer Eltern mit ihrem „Nicht gschimpft ist globt genug" bis zum Teufelskreis: Keine Wertschätzung führt zu mehr Leistung, um endlich gesehen zu werden. Aber je mehr du leistest, desto selbstverständlicher wird es.
Du erfährst:
- warum Wertschätzung kein Soft Skill ist, sondern ein strategisches Führungsinstrument,
- warum Frauen oft wertschätzender führen -- und trotzdem als "weich" wahrgenommen werden,
- wie du wertschätzend sein UND gleichzeitig klar bleiben kannst,
- Aufzählungs-Textund warum Selbstwertschätzung die Basis für alles andere ist.
Und natürlich bekommst du auch wieder konkrete Impulse und Reflexionsfragen, die dir helfen, mehr Wertschätzung in dein Leben und dein Unternehmen zu bringen. Wenn dir die Folge gefallen hat, teile sie gerne mit anderen Frauen aus Familienunternehmen.Und wenn du magst, schreib mir auf LinkedIn, Instagram oder per Mail, was du aus dieser Folge für dich mitgenommen hast.
Ihr findet mich auch auf: Die Seite zum Podcast: www.dienachfolgerin.at
Mein aktuelles Buch www.susannehartinger.at/rauhnaechte
Mein aktuelles Kursprogramm www.susannehartinger.at/#programm
Bei Fragen rund um meinen Podcast schickt mir doch einfach eine E-Mail an susanne@hartinger.at
Produziert von DAS POD (https://daspod.at/)).
Show transcript
00:00:08: Wertschätzung – der unterschätzte Erfolgsfaktor.
00:00:13: Warum echte Wertschätzung in der Führung kein Kuschelfaktor ist, sondern die Grundlage für Klarheit, Motivation und Wirksamkeit.
00:00:20: Hallo und herzlich willkommen bei Die Nachfolgerin, dem persönlichen Podcast für die erfolgreiche Unternehmensnachfolge.
00:00:27: Mein Name ist Susanne Hattinger, ich bin selber erfolgreiche Nachfolgerin, Unternehmerin, Coach und Mentorin für Frauen aus Familienunternehmen und Unternehmerfamilien und Mama von zwei großartigen Kindern.
00:00:38: In diesem Podcast geht es um all die Themen, die uns als Nachfolgerinnen und Unternehmerinnen bewegen, persönlich, familiär und unternehmerisch.
00:00:46: Auf geht's in die neue Folge.
00:00:50: Heute reden wir mal über Wertschätzung.
00:00:52: Und bevor du jetzt gleich wegschalterst, weil du dir denkst, ah, schon wieder nur so eine Soft-Skill-Geschichte oder irgendwie das Gefühl hast, ja, mei, das ist eh so ein, na ne, na, no, na Thema, dann ist diese Folge besonders für dich.
00:01:07: Wertschützung ist nämlich nix für Weicheier, nix für Softis, sondern knallhartes Führungsinstrument.
00:01:14: Und gerade in Familienunternehmen und KMUs oft echte Mangelware.
00:01:19: Also, reinhören, dranbleiben.
00:01:22: Wie du weißt, sind wir viel im Homeoffice.
00:01:24: Viel remote, haben wir jetzt einen zweiten Standort in Graz.
00:01:28: Da geht jetzt wieder einiges zurück ins Büro und es freut mich sehr.
00:01:32: Einmal im Monat, aber da kommen wir alle zusammen und zwar in Anwesenheit und haben unser monatliches Team-Mitting in Leibniz.
00:01:39: Und seit ein paar Monaten machen wir so, dass bei diesem Team-Mitting in Anwesenheit zu Beginn eine Wertschätzungsrunde gemacht wird.
00:01:47: Was heißt das?
00:01:48: Da geht es echt zur Reihe um.
00:01:49: Jeder kommt an die Reihe und ist dann dazu aufgerufen, was Wertschätzendes zu sagen.
00:01:56: Also zu sagen, was am Gefallen hat im letzten Monat oder jemanden explizit zu loben.
00:02:01: etwas aussprechen, was ihm oder ihr wichtig ist oder sich bedanken bei jemandem.
00:02:06: Funktioniert ganz gut.
00:02:08: Mir persönlich freut es jedes Mal ganz, ganz extrem.
00:02:11: Das tut einfach was mit dem ganzen Team.
00:02:13: Aber das letzte Mal war sehr besonders.
00:02:16: Das war noch der Eröffnung von unserem Büro in Graz, von diesem neuen Standort.
00:02:21: Und es war wirklich so, dass ich explizit ein paar Mal vom Team angesprochen wurde.
00:02:27: Also, dass man sich bei mir an mehreren Stellen bedankt hat.
00:02:31: Dafür, dass ich für die anderen einstehe, für die Mitarbeiterinnen einstehe und sozusagen mich vor sie auch stelle teilweise.
00:02:40: Aber eben auch dafür, dass ich dieses neue Office möglich gemacht habe, dass ich mutig bin in Zeiten, wo andere nur über die wirtschaftliche Lage schimpfen.
00:02:49: Und ja, mehrfach in der Runde.
00:02:52: Und das sage ich ganz ehrlich, das geht schon runter wie Ölge.
00:02:56: Also, das macht was mit einem.
00:02:59: Das hat mich so extrem gefreut, auch gestärkt, sehr, sehr gestärkt, mich auch ermutigt, sozusagen als Bestätigung dafür, dass ich auf dem richtigen Weg bin und dass das auch gesehen wird.
00:03:13: Und jetzt glaube ich einmal, oder ich glaube es nicht nur, sondern ich bin überzeugt davon, dass mein Team, meine Leistungen und mein Einsatz auch davor schon gesehen und gewürdigt hat, also durchaus auch wertgeschätzt hat.
00:03:27: Aber es ist einfach nicht so bei mir ankommen, weil, und ich glaube, das ist der Grund, weil es einfach zu wenig Raum gegeben hat, wo diese Wertschätzung auch stattfinden konnte.
00:03:38: Weil das ist halt einmal im Jahr oder zweimal im Jahr, hast du das Mitarbeiterinnengespräch, da haben wir es auch schon mal so explizit eingefordert, so von wegen einer Frage im Leid fahren ist, was möchtest du mir gerne sagen, wo ich schon eigentlich drauf hinführe, dass man sagt, man könnte ja auch einmal die Führungskraft positiv... Schätzen oder der Führungskraft, das positive sagen.
00:04:04: Aber es fehlt einfach vielfach und in vielen Unternehmen der Raum dafür für diese Wertschätzung.
00:04:08: Und der ist jetzt bei uns da.
00:04:11: Und das ist echt schön.
00:04:12: Das ist was sehr, sehr Besonderes.
00:04:16: Und ich habe jetzt das letzte Mal am eigenen Leib gespürt, sehr intensiv am eigenen Leib gespürt und ich kann da sagen, das tut was mit einem.
00:04:24: Und das ist echt extrem.
00:04:26: Wenn es mir so geht, dann nehme ich mal an, dass es bei Mitarbeiterinnen noch viel stärker ist, wenn die Lob von jemand anderem kriegen, wenn die wertgeschätzt werden, wenn die gesehen werden von ihren Mitarbeiterinnen.
00:04:38: Und der positive Seiteffekt ist natürlich auch mit diesen Wertschätzungsrunden, es sind unsere Mitarbeiterinnen einmal im Monat sozusagen gezwungen, sich darüber Gedanken zu machen, was hat man jetzt gefallen im letzten Monat?
00:04:49: Wofür bin ich dankbar?
00:04:51: Was schätze ich an der Arbeit meiner Kolleginnen?
00:04:55: Was könnte ich sagen?
00:04:56: In Vorbereitung auf diese Wertschätzung und das ändert das Mindset weg vom Jammern hin zum Sehen, was so schon gut läuft.
00:05:06: Und genau darum geht es heute.
00:05:08: Nämlich darum, warum Wertschätzung so viel mehr ist, als einfach nur nett zu sein, warum sie gerade in Familienunternehmen so oft fehlt und wie du sie diese Wertschätzung als Führungsinstrument nutzen kannst.
00:05:20: Für dich, für dein Team und für deinen Unternehmen.
00:05:26: Wertschätzung ist gerade in KMUs und besonders in Familienunternehmen oft Mangelware.
00:05:34: Und das hat System.
00:05:36: Nicht deswegen, weil die Menschen dort böse sind oder kälter oder weniger dankbar werden.
00:05:43: Im Gegenteil, glaube ich sogar, es liegt an den unausgesprochenen Regeln, die in Familien gelten.
00:05:50: In Familien ist vieles selbstverständlich.
00:05:53: Und du körst zu der Familie dazu.
00:05:56: Du bist Teil des Ganzen.
00:05:58: Und genau deshalb wird halt oft nicht ausgesprochen, was gut läuft.
00:06:02: So nach dem Motto, das muss man ja nicht extra erwähnen, weil das ist ja eh selbstverständlich.
00:06:09: Aber ist es das wirklich?
00:06:12: Gerade als Tochter, als Nachfolgerin kennst du das vielleicht.
00:06:15: Du leistest und leistest und leistest.
00:06:18: Du bist da, du bockst an, du übernimmst Verantwortung.
00:06:23: Und es wird einfach nicht gesehen.
00:06:25: Oder zumindest nicht benannt.
00:06:27: Nicht gewürdigt.
00:06:28: Weil es eben.
00:06:29: selbstverständlich ist, weil du schließlich zu Familien gehörst, weil man das von dir erwartet.
00:06:35: Und aus dem heraus entsteht ein Teufelskreis.
00:06:38: Wenn du keine Wertschätzung spürst, dann führt das in den meisten Fällen dazu, dass du noch mehr leistest, um endlich gesehen zu werden, um endlich wahrgenommen zu werden.
00:06:48: Und je mehr du leistest, desto selbstverständlicher wird das.
00:06:54: Umso weniger Wertschätzung bekommst du sogar.
00:06:56: weil es ja eh passt und weil du eh alles im Griff hast und weil ja eh alles funktioniert.
00:07:03: Also eigentlich so richtig, so ein richtig Orga, Teufelskreis, der die da reinzieht.
00:07:10: Und dazu muss man auch noch sehen, kommt ja noch was anderes.
00:07:12: Die Generation unserer Eltern ist oft in einer Kultur aufgewachsen, in der Wertschätzung ganz anders gelebt worden ist.
00:07:20: Also so frei nach dem Motto, nicht geschimpft, das kloppt, guck.
00:07:24: Kennst du vielleicht auch den Satz?
00:07:25: Wenn nichts gesagt wird, dann hast du es, dass alles in Ordnung ist.
00:07:29: Dass eh passt.
00:07:30: Und nur wenn es nicht passt sozusagen, dann fängt man schimpfen an.
00:07:34: Also wenn es gut läuft, dann braucht man das ja nicht extra zu erwähnen.
00:07:37: Das war es mal dann.
00:07:38: Ja.
00:07:40: Aber wir wissen es halt nicht wirklich.
00:07:42: Das ist das Problem.
00:07:43: Wir spüren es nicht.
00:07:44: Wir fühlen uns dann nicht gesehen, nicht anerkannt, nicht anerkannt, auch nicht wertgeschätzt.
00:07:50: Und es hat echt extreme Folgen.
00:07:52: Weil fehlende Wertschätzung führt zur Frustration, zur Erschöpfung, zur Selbstzweifel.
00:08:00: Die führt dazu, dass wir uns fragen, bin ich da eigentlich richtig?
00:08:05: Mach ich das gut, was ich mache?
00:08:08: Sieht überhaupt jemand, was ich da tue?
00:08:11: Und kann das überhaupt jemand anerkennen oder wertschätzen?
00:08:17: Und wozu das führt, wissen wir, das führt dazu, dass viele, viele potenzielle Nachfolgerinnen sich dafür entscheiden, sich anderswo umzusehen, sich andere Jobs zu suchen, in andere Berufsfelder zu gehen, weil sie eben diese Wertschätzung dieses gesehen werden nicht spüren.
00:08:38: Es geht aber nicht nur um die Nachfolgerinnen, es geht genauso um deine Mitarbeiterinnen.
00:08:42: Dort haben wir ganz genau das gleiche Thema.
00:08:45: Und genau deshalb ist es so wichtig, dass wir dieses Muster durchbrechen, dass wir Wertschätzung aktiv in unsere Unternehmen, in unsere Führung und in unsere Kultur bringen.
00:08:57: Nicht als so ein nettes Extra, so eine Traufgabe, sondern als Grundlage, als Basis für alles eigentlich.
00:09:05: Ich muss ja grundsätzlich sagen, so was ich so wahrnehme, auch in meinem Kundinnenkreis mit den Unternehmen, mit denen ich auch arbeite, dass Frauen in Wirklichkeit oft deutlich wertschätzen, dass sie in ihrer Führung als Männer.
00:09:17: Was?
00:09:18: Man soll nicht so in Stereotypen denken, aber es gibt halt immer so Tendenzen.
00:09:22: und tendenziell, um es jetzt wirklich auszusprechen, tendenziell haben Frauen einen natürlicheren Zugang zur Wertschätzung.
00:09:31: Die sehen ihre Mitarbeiterinnen und zwar als Menschen und nicht nur als Arbeitskräfte.
00:09:36: Also sehen auch wirklich die Menschen und nicht nur die Leistung.
00:09:41: Fragen nach, wie sie jemandem geht, bedanken sich, loben und versuchen da wirklich Beziehungen aufzubauen, Verbindung zu schaffen.
00:09:48: Das liegt, glaube ich, uns Frauen einfach mehr, oder ist eher weiblich, sagen wir so.
00:09:54: Aber, und jetzt kommt es aber, genau das wird Frauen oft zum Verhängnis, weil diese wertschätzende Art als weich wahrgenommen wird, als nett sein und lieb sein, als Softskill.
00:10:10: Und Softskill und Softskills gelten in vielen Unternehmen immer noch als weniger wichtig, als die sogenannten Hardskills.
00:10:20: sozusagen ist das sowas wie ein Beiwerk.
00:10:23: Also etwas, das man sich leisten kann, wenn alles andere gut läuft.
00:10:28: Es ist aber ein kompletter Blätzen, also wirklich Unsinn.
00:10:31: Wertschätzung ist kein Softskill.
00:10:34: Wertschätzung ist ein strategisches Führungsinstrument.
00:10:38: Wertschätzung schafft Vertrauen.
00:10:40: Vertrauen ist die Basis für Leistung, für Motivation, für Loyalität und für Innovation.
00:10:45: Wenn Menschen sich wertgeschätzt fühlen, dann geben sie mir.
00:10:50: Dann bleiben Sie länger, dann denken Sie mit, dann übernehmen Sie Verantwortung, dann trauen Sie sich einmal ein Fehler zu machen und daraus zu lernen.
00:11:00: Ungekehrt, wenn Menschen sich nicht wertgeschätzt fühlen, dann machen Sie Dienst nach Vorschrift, dann suchen Sie Sie auch andere Jobs, halten Sie sich zurück, Sie sind nicht mutig, Sie sind feig in Ihrem Verhalten und dann wird Innovation zum Eingelware.
00:11:19: Das Problem, das ich da jetzt eigentlich ansprechen will mit weiblicher Führung, ist, dass wir sie eben oft wahrnehmen, als zu nett sein, kakante haben, sich nicht durchsetzen können.
00:11:31: Und für mich liegt da das Grundübel darin, nicht an der Wertschätzung, sondern dass diese Wertschätzung bei Frauen ganz oft mit einem übersteigerten Harmoniebedürfnis einhergeht.
00:11:43: Wertschätzende Führung heißt aber nicht, dass du alles durchgehen lässt.
00:11:48: dass du keine klaren Ansorge machst, dass du keine Grenzen setzt, dass du nur das Positive siehst, im Gegenteil.
00:11:56: Du kannst wertschätzen sein und gleichzeitig klar.
00:11:59: Du kannst die Leistung von einem Menschen würdigen und trotzdem sagen, wo es noch nicht passt.
00:12:05: Du kannst dankbar sein für den Einsatz und trotzdem eine klare Erwartung formulieren.
00:12:12: Das eine, das schließt das andere nicht aus, im Gegenteil.
00:12:15: Echte Wertschätzung schafft eigentlich erst die Basis dafür, dass klare Worte ankommen.
00:12:20: Also Wertschätzung hilft ungemein, dass Feedback nicht als Angriff empfunden wird, sondern als Unterstützung.
00:12:31: Wir dürfen eben nur nicht in dieser Harmonievalle reintappen.
00:12:36: Erinnere dich an die Folge über Harmonie sucht.
00:12:40: Klarheit ist nicht das Gegenteil von Freundlichkeit.
00:12:43: Klarheit ist Freundlichkeit.
00:12:45: Und genau so ist es mit der Wertschätzung.
00:12:47: Und genau deshalb ist es so wichtig, dass wir als Frauen in der Führung selbstbewusst zu unserer wertschätzenden Art stehen.
00:12:53: Dass wir sie nicht als Schwäche sehen, sondern als Stärke.
00:12:57: Dass wir sie nicht verstecken, sondern ganz bewusst einsetzen.
00:13:01: Also halten wir fest, Wertschätzung ist kein nettes Extra.
00:13:05: Wertschätzung ist ein Investment in Menschen, in Beziehungen, in Leistung und de facto in Erfolg.
00:13:14: Aber auch wichtig, nächster Punkt, Was ist eigentlich echte Wertschätzung?
00:13:19: Wo ist der Unterschied zu einem schnellen, ja gut gemacht Hostess oder zum Schulterklopfer?
00:13:26: Weil das macht einen Unterschied.
00:13:27: Also es gibt unterschiedliche Arten sozusagen von oder Ausprägungen von Wertschätzung sagen wir so.
00:13:33: und echte Wertschätzung, die von der ich da rede, die ist konkret, die ist persönlich und die ist vor allem auch bedingungslos.
00:13:44: Was heißt das?
00:13:45: Konkret heißt Dass du nicht einfach nur sagst, du, das hast du aber gut gemacht.
00:13:50: Oder, das ist aber toll, wie du bist.
00:13:54: Sondern wirklich sehr konkret da das formuliert.
00:13:58: Was ich an deiner Arbeit schätze, ist, dass du so genau recherchierst und trotzdem nie den Überblick verlierst und das immer wieder so gut zusammenfasst.
00:14:06: Das macht unsere Projekte besser.
00:14:07: Das wäre jetzt ein konkretes Feedback.
00:14:09: Eine konkrete Aussprache, das Wertschätzung.
00:14:12: Und nicht einfach nur ein schnell hingeschupftes Lob.
00:14:16: damit ich was sorg.
00:14:18: Also konkret ist das erste, das zweite ist persönlich.
00:14:22: Wertschätzung, wenn sie echt sein sollen und ankommen soll, darf nicht allgemein sein, sondern es muss sagen, dass du die mit der Person auch wirklich beschäftigt hast, dass du auch wirklich die Person meinst.
00:14:33: Also so Dinge wie, keine Ahnung, ich weiß, dass du diese Woche viel um die Ohren gehabt hast mit deinem kranken Kind und mir hat das echt extrem beeindruckt, dass du dir trotzdem, dass du das trotzdem geschafft hast, dich den Projekt zu widmen oder dass du da immer wieder trotzdem dazu gegangen bist oder dass du trotzdem die Übergabe so super hinkriegt hast.
00:14:54: Danke, dass du so verlässlich bist.
00:14:56: Also ganz persönlich auch auf die Person eingehen.
00:14:59: Und das dritte ist bedingungslos.
00:15:01: Das heißt, und das folgt uns meistens am schwersten, weil das heißt nicht nur zu loben, wenn jemand eine Spitzenleistung erbraucht hat, sondern auch wertzuschätzen, wenn jemand einfach da ist.
00:15:13: Wenn jemand sich bemüht, den Weg zu sehen, den Prozess anzuerkennen, gerade wenn jemand an schwierigen Weg geht.
00:15:23: Also Wertschätzung für die Person und nicht für die Leistung.
00:15:27: Wertschätzung dreht sich eigentlich immer um die Person und nicht um die Leistung.
00:15:32: Das ist der Unterschied zwischen Anerkennung und Wertschätzung.
00:15:35: Anerkennung bekommst du für was, was du tust, für Leistung, für Ergebnis, für Erfolg.
00:15:40: Und Wertschätzung kriegst du dafür, wie du bist.
00:15:43: Für deine Art, für deine Haltung, deine Persönlichkeit.
00:15:47: Und Emma umgekehrt.
00:15:48: Also Anerkennung sprechen wir jemandem aus.
00:15:51: Für seine Leistung, Wertschätzung sprechen wir jemandem aus, für der es wir ist.
00:15:56: Für seine Ort, für seine Haltung, für seine Persönlichkeit.
00:16:00: Und beides ist wichtig, aber Wertschätzung geht viel, viel tiefer.
00:16:04: Die sagt, ich sehe dich, ich nehme dich wahr.
00:16:07: Nicht nur deine Arbeit, sondern dich, dich als Mensch.
00:16:10: Und das ist genau das, was wir Menschen wirklich brauchen.
00:16:14: was dann auch Verbindung herstellt, was Beziehung sozusagen schafft, was Menschen stark macht, was sie stützt, weil es eben dir vergeht, als einfach nur die Leistung zu sehen.
00:16:26: Und jetzt komme ich eigentlich zum wichtigsten Punkt, weil Wertschätzung beginnt bei dir selbst.
00:16:34: Und ich muss ganz ehrlich sagen, das ist halt echt der Punkt, der uns allen oft sehr schwer fällt und uns Frauen besonders.
00:16:43: Aber Wenn du dir selbst keine Wertschätzung gibst, wenn du deine eigene Leistung nicht siehst, wenn du dich ständig klaren machst oder in Frage stellst, was du tust oder was du kannst, dann wird es dir schwerfallen auch andere wirklich wertzuschätzen.
00:16:58: Also Selbstwertschätzung sehen wir oft als Arroganz oder als Selbstverliebtheit oder als, keine Ahnung, Nazismus.
00:17:06: Das ist als Überhaupt nicht, das ist einfach die Fähigkeit zu sehen, was du leistest, was du beiträgst.
00:17:13: was du bist, wie du bist.
00:17:16: Und das ist recht unaufgeregt.
00:17:17: Wir müssen es auch nicht in alles fernen loben, was nicht da ist, sondern einfach sägen und wahrnehmen, was wirklich ist.
00:17:24: Und das aber dann auch schätzen, wertschätzen.
00:17:29: Und gerade du als Nachfolgerin, als Unternehmerin, als Führungskraft, musst dir das als Erste erlauben.
00:17:36: Du musst dir als Erste sagen, ja, das habe ich gut gemacht.
00:17:41: Ja, da bin ich echt wertvoll gewesen.
00:17:45: Ja, er darf stolz sein.
00:17:47: Ich bin stolz auf mich.
00:17:49: Nicht nur weil ich leiste, sondern weil ich, ich bin.
00:17:54: Und das klingt also ein bisschen so nach einem netten, ein neuer Geschichte.
00:17:59: Aber das ist keine Selbstverständlichkeit, gerade bei Frauen nicht.
00:18:01: Wir sind oft viel härter zu uns selbst als zu allen anderen.
00:18:05: Wir sehen immer, was noch nicht genug ist, was noch füllt, wo wir noch besser werden müssen.
00:18:11: Aber wenn wir so mit uns selber umgehen, dann können wir echt nicht erwarten, dass andere wertschätzend mit uns umgehen.
00:18:18: Also wenn wir selber nicht wertschätzend mit uns sind, werden es die anderen auch nicht sein.
00:18:22: Insofern, Wertschätzung beginnt bei dir.
00:18:26: Ja, wie immer möchtet ihr aber nicht mit dieser Erkenntnis alleine lassen oder mit diesen Impuls, sondern habt ihr fünf konkrete Punkte mitgebracht, wie du mehr Wertschätzung in dein Leben und in deinen Unternehmen bringen kannst.
00:18:41: Der erste Punkt ist der Wertschätzungstcheck.
00:18:44: Den darfst du mal bei dir selber machen.
00:18:46: Mach dir mal bewusst, wo bekommst du Wertschätzung und wo fehlt sie dir?
00:18:52: Wo fehlt dir Wertschätzung von deinen Eltern, von deinen Mitarbeiterinnen, vielleicht auch von deinen Partnerinnen im Netzwerk, von dir selbst?
00:19:01: Ganz, ganz wichtiger Punkt.
00:19:03: Also wo fehlt sie dir bei dir selbst?
00:19:07: Und dann fragte ich, was braucht den?
00:19:10: Also was wird dir gut tun?
00:19:14: Würdest du dir wünschen?
00:19:17: Und ganz wichtig, auch da wieder hinzuschauen und zu sagen, was davon könnte man vielleicht selber geben von dem, was ich mir wünsche an Wertschätzung da draußen.
00:19:26: Wo müsst ihr ihn vielleicht selber mal anfangen, Wertzuschätzen?
00:19:30: Und kann dann vielleicht auch viel leichter Wertschätzung von außen empfangen.
00:19:35: Du musst nicht darauf warten, dass andere die Wertschätzung, du kannst echt selber damit anfangen.
00:19:42: Und das bringt uns gleich zum zweiten Punkt.
00:19:44: Der Wertschätzungsteck geht nämlich alle gegen Richtung, also wirklich auch hinzuschauen für dich und zu sagen, wo gibst denn du eigentlich Wertschätzung?
00:19:54: Also wie gut bist denn du darin wertschätzend zu sein?
00:19:59: Und nämlich wirkliche Wertschätzung und nicht einfach nur ein schnelles Lob oder ein Pasté, ein Gut gemacht, sondern echt so ein, was sich an deiner Arbeit schätze ist.
00:20:10: Und erinnert ihr, Wertschätzung ist konkret.
00:20:13: persönlich und bedingungslos.
00:20:15: Also, sei konkret.
00:20:17: Befass dich mit der Person.
00:20:21: Sprich aus, was du wirklich siehst.
00:20:24: Das macht den Unterschied zwischen einem oberflächlichen Lob, zwischen einer Anerkennung und echter Wertschätzung.
00:20:30: Und auch drauf bitte, ganz, ganz wichtig, dass du das auch echt meinst.
00:20:35: Also, dass du das spürst, was du da sagst.
00:20:38: Weil gespielte Wertschätzung spüren die anderen sofort.
00:20:41: Und das ist ein Pumarang.
00:20:43: den du nicht haben willst.
00:20:46: Aber sozusagen den Wertschätzungsteck nach außen zu machen, wo bist du eigentlich wertschätzend?
00:20:52: Wie bist du wertschätzend?
00:20:54: Und dann auch vielleicht zu fassieren und zu sagen, okay, wo kann ich das noch mehr sein?
00:20:57: Wo kann ich das noch mehr reinbringen?
00:21:00: Der dritte Punkt, den ich dir mitbracht habe, ist wirklich das Etablieren von Wertschätzungsritualen.
00:21:06: Ich habe das am Anfang erzählt von unserem Team-Mitting.
00:21:09: Wir schaffen da eben einen ganz festen, fixen Rahmen, wo Wertschätzung Platz hat.
00:21:13: Mittlerweile greift das auch schon sehr um sich, also in kleineren Meetings wird einfach von selber einmal gesagt, fangen wir einfach auch mit zu einer Runde sagen, was uns jetzt gut taugt hat oder was da gerade gut läuft.
00:21:24: Und du merkst einfach, dass die gesamte Stimmung in diesem Meeting auch andere ist, dass die viel konstruktiver, viel offener, viel klarer ablaufen.
00:21:35: Du kannst das.
00:21:36: Eins zu eins übernehmen, kannst einmal im Monat der Team-Meeting so gestalten.
00:21:40: Du kannst es aber als Ritual einlegen, dass du sagst, einmal in der Woche machst einen Selbstwertschätzungstamin, wo du dir wirklich die Zeit nehmst und vielleicht aufschreibst, was du an dir schätzt und wie du das machst.
00:21:52: Du kannst damit beginnen, dass du mit deinem Führungsteam vielleicht die Meetings immer mit einer kurzen Wertschätzungsrunde einleitest, dass es eben nicht so im ganz großen Rahmen passiert, sondern halt einmal in so einem kleineren.
00:22:03: oder in deinem Eltern- oder Familienrat das dort mal probieren.
00:22:08: Wichtig ist, wir sind das nicht gewohnt.
00:22:11: Das muss man echt üben und trainieren.
00:22:14: Wir unterschätzen das manchmal ein bisschen.
00:22:17: Am Anfang fühlt sich das echt komisch an.
00:22:19: Und das ist aber sehr, sehr weit außer der Komfortzone für viele Menschen.
00:22:25: Lass dich davon nicht beeindrucken.
00:22:27: Das braucht einfach ein paar Mal, bis das anläuft.
00:22:30: Bis das auch... gelebt werden kann.
00:22:32: Ich habe das jetzt viele Jahre anders gemacht.
00:22:34: Dann muss man halt das halt auch ein bisschen üben und dem auch Platz geben.
00:22:38: Das ist okay.
00:22:39: Trust the process.
00:22:40: Lass dir einfach drauf ein.
00:22:43: Der vierte Punkt geht in eine ähnlichere Richtung.
00:22:46: ist wirklich so für dich selber auch eine Selbstwertschätzung Routine zu schaffen.
00:22:51: Also wo du dir auch mal in der Woche drei Dinge aufschreibst, die du an dir wertschätzt.
00:22:56: Oder von mir das auch jeden Tag Dankbarkeit im Sinne von was schätze ich an mir selbst.
00:23:01: Dinge, die du gut gemacht hast.
00:23:04: Nicht, was noch besser werden muss.
00:23:06: Achtung, dass ich mir auch ganz gut so aufzuschreiben.
00:23:09: Das war diese Woche gut.
00:23:10: Nächste Woche schaue ich, dass ich noch besser.
00:23:12: Also wirklich hinzuschauen und zu sagen, zu schätzen, was schon gut ist, was du an dir selbst schätzt, was dir gelungen ist, wofür du dir selbst dankbar sein kannst.
00:23:25: Und schreib das auf.
00:23:26: Das fühlt sich vielleicht am Anfang auch komisch an.
00:23:29: Ich habe es vorhin schon gesagt, so nach Selbstbewahr, Weihräuchung oder Selbstinszenierung oder keine Ahnung.
00:23:35: Aber, glaub mir, das vergeht und das trainiert deinen Blick.
00:23:40: Du gehst weg vom Mangel hin zur Fülle.
00:23:43: Und bitte, vergiss nicht, Dinge reinzunehmen, denn nicht nichts mit deiner Leistung, mit deinem Tun zu tun haben, sondern mit deinem Sein.
00:23:50: Weil du bist großartig.
00:23:52: Du bist unglaublich wertvoll.
00:23:55: Vertrau darauf.
00:23:57: Und der fünfte Punkt, den ich... noch mit auf meiner Liste habe, ist, dass Wertschätzung eine Kulturentscheidung ist.
00:24:06: Was mache ich damit?
00:24:07: Wertschätzung entsteht nicht von selber.
00:24:09: Du musst sie ganz aktiv in deinen Unternehmen bringen, als festen Bestandteil deiner Führung, also als Teil deiner Unternehmenskultur.
00:24:17: Ist übrigens grundsätzlich so bei Unternehmenskultur.
00:24:20: Die entsteht nicht einfach, die gestalten wir.
00:24:23: Und wenn du Wertschätzung als wichtigen Bestandteil deiner Unternehmenskultur etablieren wirst, dann musst du sie aktiv einbringen.
00:24:31: Das kann eben ein Wertschätzungsrunde sein, das kann ein Dankeschönboard sein, das ihr installiert.
00:24:36: Das kann auch einfach die Haltung sein, mit der du durch den Tag gehst und sagst, ich sehe, was gut läuft und ich spreche es auch aus.
00:24:46: Ja, das waren so meine fünf Impulse dazu.
00:24:49: Noch mal im schnellen Durchlauf.
00:24:51: Mach diesen Selbstwertcheck für dich.
00:24:53: Wo fehlt dir Wertschätzung?
00:24:56: Wo kannst du diese Server geben?
00:24:57: Wo wünschst du sie dir?
00:24:58: Zweiter Punkt, wie gut bist du eigentlich im Wertschätzen?
00:25:01: Wo gibst du Wertschätzung nach außen?
00:25:04: Wie kannst du das unter Umständen auch noch verbessern?
00:25:06: Dritter Punkt, schaff ein Wertschätzungsritual, so wie unser Team-Mitting, was auch immer.
00:25:12: Hauptsache es wird regelmäßig durchgeführt oder wird immer zu einem gewissen Anlass zelebriert.
00:25:19: Und der vierte Punkt, schaff auch eine Routine für dich selbst, also wo du wirklich dieses Selbstwertschätzen übst.
00:25:26: Und der fünfte Punkt, einfach wirklich, um es in deinem Hirngut zu verankern, dass Wertschätzung nicht einfach passiert, sondern dass, wenn du Wertschätzung haben willst, dass du dir aktiv einbringen musst.
00:25:37: Und gerade in Unternehmenskultur, da gehen wir so oft davon aus, dass das eh was ist, was sich entwickelt.
00:25:44: Das passiert nicht einfach so.
00:25:45: Die muss man aktiv gestalten.
00:25:49: Ja, damit kommen wir schon wieder zum Schluss dieser Folge.
00:25:53: Ich hoffe, du nimmst nicht, dass Wertschätzung kein Softskill ist, kein nettes Extra, sondern eigentlich die Basis für alles andere, für Vertrauen, für gute Leistungen, für Zusammenhalt im Team, für Kooperation und dadurch auch für Erfolg.
00:26:10: Also wirklich ein erfolgsentscheidender Faktor.
00:26:14: Und gerade in Familienunternehmen, wo sie oft mangelbar war, da kannst du das ändern.
00:26:20: Du kannst Wertschätzung bewusst in dein Unternehmen, in deine Führung, in dein Leben bringen.
00:26:25: Und fangt immer bei dir selber an.
00:26:27: Sowieso in der Persönlichkeitsentwicklung, in dem Mindset und in diesen ganzen Führungsaufgaben eigentlich immer so, wir müssen bei uns selber starten.
00:26:35: Und vielleicht fragst du dir in dieser Woche, wo fällt man gerade selbst an Wertschätzung und wie kann ich mir diese selber geben?
00:26:42: Oder frag die, wem möchte ich diese Woche etwas Konkretes sagen, also sozusagen Methode der kleinen Schritte?
00:26:50: Nimm einmal an her und wem möchtest du konkret einmal Wertschätzung aussprechen und übt das.
00:26:56: Und wie kann ich Wertschätzung zum festen Bestandteil meiner Führung machen?
00:27:01: Drei spannende Fragen, die du heute aus dieser Folge mitnehmen kannst.
00:27:05: Ich sag Danke fürs Zuhören.
00:27:07: Ich schätze das sehr.
00:27:08: Das wird sehr wertgeschätzt.
00:27:10: Jeder einzelne Hörer rede einzelne Hörderinnen.
00:27:13: Ich schätze auch sehr dein Feedback, deine persönlichen Nachrichten.
00:27:17: Bitte nicht lockerlassen, sondern mir gern schreiben.
00:27:20: auf Instagram, auf LinkedIn oder gern bei mail an susanne at hattinger.at.
00:27:25: Kannst gerne teilen, was dir vielleicht am Podcast gefällt, was du dir noch wünscht, was dir vielleicht auch nicht so taugt und was du anders machen würdest, auch dafür bin ich sehr dankbar.
00:27:35: Vielleicht kennst du ja jemanden, für den genau diese Inhalte ebenso relevant oder interessant sein könnten, dann empfiehl doch den Podcast gern weiter.
00:27:45: Ich freue mich jedenfalls, dass du heute dabei warst und freue mich sehr auf ein Wiederhören bei der nächsten Folge.
00:27:51: Mein Name ist Susanne Hartinger, ich bin die Nachfolgerin und das hier ist mein Podcast.
New comment