Folge 46 - Urlaubskater

Show notes

Urlaubskater warum Erholung oft mehr braucht als eine Auszeit Kennst du das Gefühl, dass dein Urlaub kaum vorbei ist und du dich schon wieder so fühlst, als wärst du nie weg gewesen? Statt erholt und voller Energie bist du gleich wieder im Hamsterrad – mit überquellender To-do-Liste, alten Mustern und dem Eindruck, dass deine Pause gar nichts gebracht hat.

In dieser Folge spreche ich über den „Urlaubskater“. Ich teile meine eigene Erfahrung als Nachfolgerin: wie es war, mit meinem Vater eine neue Team- und Arbeitskultur aufzubauen – und wie sich nach jedem Urlaub angefühlt hat, als wäre alles wieder beim Alten.

Wir schauen uns an:

  • warum echte Erholung mehr braucht als zwei Wochen Abwesenheit,
  • wie alte Muster nach Pausen schnell wieder hochkommen,
  • und was du tun kannst, um nicht jedes Mal wieder von vorn anzufangen.

Du erfährst,

  • welche Strukturen vor, während und nach dem Urlaub helfen,
  • warum Vertrauen und Loslassen so wichtig sind,
  • Aufzählungs-Textund wie du Veränderung nachhaltig in deinem Team verankerst.

Und es gibt auch einige Reflexionsfragen, die du für dich nutzen kannst, um deine eigene Erholung wirksamer zu gestalten.

Wenn du deine Rolle als Nachfolgerin klarer leben und mit mehr Leichtigkeit gestalten möchtest, abonniere meinen Podcast Die Nachfolgerin und teile die Folge gerne mit anderen Frauen aus Familienunternehmen, für die dieses Thema hilfreich sein könnte.

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Show transcript

00:00:08: Hallo und herzlich willkommen bei die Nachfolgerin, dem persönlichen Podcast für die erfolgreiche Unternehmensnachfolger.

00:00:17: Mein Name ist Susanne Hartinger, ich bin selber Nachfolgerin, Unternehmerin, Coach und Mentorin für Frauen aus Familienunternehmen und Unternehmerfamilien und Mama von zwei großartigen Kindern.

00:00:27: Meine große Leidenschaft sind Familienunternehmen und natürlich deren Weitergabe der Fortsetzung in der nächsten Generation.

00:00:34: Und da legt man vor allem daran, Die Töchter dieser Unternehmerfamilien und Familienunternehmen zu animieren, zu inspirieren, sich mit der Nachfolge zu beschäftigen, sich auch auf diese Rolle einzulassen und trotzdem ihren Weg selbstbestimmt und voller Freude weiterzugehen.

00:00:50: Und dieser Podcast soll genau dazu inspirieren und motivieren.

00:00:54: Und damit rein in die nächste Folge.

00:00:57: Heute rund ums Thema Urlaubskater.

00:01:03: Könnte passen da ja nicht sein.

00:01:05: Ende des Sommers zeichnet sich überall ab.

00:01:07: Die Blätter fallen in der Früh, wenn es rausgeht, ist nur mehr neblig und schon ein bisschen frisch.

00:01:12: Und Schulanfang ist auch gerade überall passiert.

00:01:15: Also die Kinder gehen wieder zurück in den Ernst des Lebens und ja, bei den meisten von uns passiert das auch.

00:01:22: Wieder ein guter Zeitpunkt, um sich mit dem Thema Urlaub und vor allem mit dem Urlabskater zu beschäftigen.

00:01:28: Urlaub ist sowieso ein Reizthema für viele Unternehmerinnen, aber vor allem auch Nachfolgerinnen.

00:01:35: Bei mir war es das jedenfalls sehr, sehr lange.

00:01:38: Ich kann mich ganz, ganz gut erinnern an das letzte Mal, wo das wirklich so zur Diskussion gestanden wurde oder hinterfragt wurde.

00:01:45: Und ich kann mich deswegen so gut erinnern, weil es noch nicht so lange her ist.

00:01:47: Es war aus den Zwarren zwanzig, also vor drei Jahren.

00:01:51: Ich war achtundvierzig, war seit über zwölf Jahren Geschäftsführerin des Unternehmens.

00:01:57: Seit Corona kann man da tatsächlich sagen, aber es de facto Ohne meinen Vater geführt, der operativ nicht mehr da war, aber der Papa war halt immer noch seventy-fünf Prozent Eigentümer des Unternehmens.

00:02:08: Er hat twenty-fünf Prozent gehabt und die Prokura, also war auch mit Gesellschafterin und eben als Geschäftsführerin, alleinig verantwortlich.

00:02:18: Ja, und im Jahr zwartalswanzig war jetzt kein so besonders einfaches wirtschaftliches Jahr.

00:02:23: Zumindest bei uns war es so, dass das uns schon ein bisschen gebeutelt hat.

00:02:27: tatsächlich ein Jahr vor ein paar Umstrukturierungen initiiert, habe versucht, ein paar neue Wege auszuprobieren und nicht alles davon ist gut aufgegangen im Gegenteil.

00:02:37: Also da sind ein paar Sachen einfach auch nicht so ausgegangen, wie ich es mir vorgestellt habe und wir haben verändern müssen und vor allem hat sich das natürlich auch wirtschaftlich ausgewirkt.

00:02:46: Jedenfalls in diesem Sommer, es muss so Ende Juni wahrscheinlich gewesen sein, weil bei meinen Eltern nach der Arbeit einmal so kurz vorbeigeschaut und was man eigentlich so als ganz gemütlichen privaten Tatsch hätte sehen können, hat sich wie so oft und ich glaube gerade, das kennt man wirklich sehr, sehr gut, entwickelt zu einem Gespräch, das auch einen sehr großen beruflichen Touch hat.

00:03:15: Also ich habe dort einfach ganz locker und voll auf Vorfreude erzählt, was mein Freund und ich als geplant haben, wo wir nicht überall hinfahren möchten und was wir uns als anschauen möchten im Sommer oder als tun möchten.

00:03:26: Und dazu muss ich sagen, ich bin sowieso jetzt schon einmal grundsätzlich stark vorbelastet, dass man das Urlaub jetzt nicht einfach so passiert, sondern dass man da ganz viel vorher tun muss und ganz viel nachher tun muss und dass man sich das arbeiten muss und dass das nicht selbstverständlich ist.

00:03:41: Also ich habe für mich selber da schon ganz viel Filter drauf, bevor ich einen Urlaub planen.

00:03:45: Laufst du schon ganz viel ab im Sinne von, wie geht das überhaupt?

00:03:48: Und scharf wie das überhaupt?

00:03:49: Und geht es dir das überhaupt alles aus?

00:03:51: Ja, animiert ein bisschen durch meinen Freund damals, war das so, dass man gesagt hat, na ja, wir haben jetzt ein paar Sachen geplant und es waren jetzt keine riesigen, sondern halt so kleine Geschichten.

00:04:01: Die Reaktion meiner Eltern und vor allem von meinem Vater war so, dass ich gesagt habe, wie schaffst du das vor?

00:04:09: Ja, jetzt bist du die ganze Zeit fut, bist du überhaupt nicht mehr da?

00:04:12: Wie wüssten das machen?

00:04:14: Wie wüsste es unterbringen?

00:04:15: Und wie soll das mit der Firma gehen?

00:04:18: Also nicht das mal schön für die und erhore die gut, sondern tatsächlich ein sehr, sehr großer Widerstand im Sinne von du musst du schon ein bisschen aufs Unternehmen schauen.

00:04:29: Und ich habe das durchaus nachvollziehen können und verstanden.

00:04:32: Wie gesagt, wirtschaftlich war es ein bisschen angespannt und ja, hat es durchaus ... sozusagen Belastung und Druck gegeben, umso mehr war bei mir dieses Gefühl, ich brauche auch diese Auszeiten, ich brauche auch diese Urlaub.

00:04:48: Um es kurz zu machen, das ist in einem sehr, sehr großen Konflikt eskaliert und war wirklich so der Auslöser dafür, dass wir dann gesagt haben, okay, wir gehen das jetzt echt an und schauen uns an, wie das Unternehmen aufgestellt ist.

00:05:01: Ich sage es auch ganz offen jetzt an dieser Stelle.

00:05:04: Das war tatsächlich für mich persönlich dieser Punkt, wo ich gesagt habe, jetzt bin ich seit zwölf Jahren Geschäftsführerin, alleine verantwortlich, tragt es jetzt auch wirklich gut.

00:05:14: Und bin auch da für jetzt geäuert, knapp vor einem Fünfziger.

00:05:18: Und möchte einfach in eine Situation kommen, weil ich sage, ich muss mich dafür nicht mehr rechtfertigen für das, was ich tue.

00:05:23: Vor mir selber, ja, aber nicht im Außen.

00:05:29: Das ist nur so ein Punkt dazu, weil dann für die vielleicht ein bisschen spürbarer wird, warum das Thema Urlaub für mich schon ganz besonderes ist, war, immer war.

00:05:38: Und vielleicht kannst du dir da drinnen auffinden und das eine oder andere aus dem mitnehmen.

00:05:43: Es braucht ganz oft, das habe ich dort gelernt, einfach klare Worte.

00:05:47: Eine Klarheit in dir, welche Position willst du einnehmen, was willst du haben, was willst du nicht mehr haben und das dann auch zu kommunizieren.

00:05:55: Das ist aber gar nicht das Thema, über das heute reden wollte, weil heute wollte man ja eigentlich darüber reden, was es mit dem Urlaubskater auf sich hat.

00:06:04: Und vielleicht hast du das Wort noch nicht gehört, ich glaube auch nicht, weil das habe ich... In meiner Welt habe ich das selber erfunden.

00:06:11: Aber ich glaube, das Gefühl stellt sich sofort ein bei diesem Wort.

00:06:14: Und du weißt, wovon ich spreche.

00:06:15: Ganz oft ist es so, wenn ich mit Kundinnen auch spreche, vor allem so, wie es jetzt im Sommer heuer war, das kommt.

00:06:23: Ich habe jetzt noch ein Urlaub, aber ich weiß gar nicht, wie das gehen soll.

00:06:27: Und ich weiß gar nicht, ich habe gar keine Freude.

00:06:28: Und ich weiß jetzt schon wieder, wie es wird, wenn ich zurückkomme.

00:06:32: Das ist alles so ein Stress, am liebsten, die ich gar nicht fahre.

00:06:37: Bei mir auch ganz lang und immer wieder so, dass ich das Gefühl gehabt habe, Urlaub ist eigentlich eine Zusatzbelastung, weil da muss man vorher so viel arbeiten und so viel tun, damit man dann kurz einmal weg kann und danach der Schlag zang gleich wieder.

00:06:49: Das ist so dieses Thema, das ich mit Urlaubs-Karter verbinde.

00:06:53: Für mich ist es auch noch eine andere Dimension gehabt und auch da ist glaube ich ein hauptsächliches Thema der Nachfolge oder vor allem in Change-Prozessen, in Wandlungen, wo Dinge sich verändern sollen.

00:07:04: Bei uns war es so, dass mein Vater ja sehr einen anderen Arbeitskultur, einen anderen Arbeitsstil, Führungsstil gehabt hat, wie ich, wo es erst ein klassischer Gründer der Achtzigerjahre hat ein unglaubliches Wissen, kaum unglaublich viel weiß, unglaublich viel und mit diesem Anspruch sozusagen an dieses Chefsein herangegangen.

00:07:25: So mit der Idee, ich bin deswegen Chef, weil ich war es alles, ich kann alles am besten sozusagen, ich mache am meisten, ich tue am meisten.

00:07:33: Ich bin am längsten da, ich engagiere mir am meisten.

00:07:35: Das ist auch so ein bisschen die Hintergrundgeschichte dazu, wie dann halt Kultur und Führung gelebt wird.

00:07:43: Und dementsprechend waren in seinem Team die Leute hauptsächlich darauf ausgerichtet, Dinge umzusetzen, die halt von ihm initiiert waren.

00:07:53: Und leider war es auch oft so, dass ihm halt der Weg, also dass so wie wir arbeiten, also dass es so gemacht wird, wie er sich es vorstellt, auch wichtiger ist das Ergebnis.

00:08:02: Natürlich, dass das Ergebnis passen muss, auch ganz klar, aber das war in der Vorstellung sozusagen auch sehr klar, dass das Ergebnis passt, wenn es das so macht, wie ich sage, sozusagen richtig machst.

00:08:14: Hat durchaus seine Berechtigung und das war ein extrem erfolgreicher Weg, der mein Vater gegangen ist und für ihn hat das supergepasst.

00:08:22: Für mich war es gar nicht vorstellbar.

00:08:24: Erstens, weil ich das überhaupt nicht für mich in Anspruch nehmen habe können, dass ich gesagt habe, ich war so und ich kann alles im Gegenteil.

00:08:33: Bei mir war es eher umgekehrt, dass ich gesagt habe, ich weiß ja nichts, ich kann ja nichts.

00:08:36: Wie soll das gehen?

00:08:38: Das ist ein ganz, ganz großer Fokus drauf zu sagen, okay, ich als Geschäftsführerin bin diejenige, die den Rahmen schafft, die die Voraussetzungen schafft, die die Dinge zusammenbringt.

00:08:50: Ich habe meine eigenen Expertisen in einigen Feldern.

00:08:53: Aber überall dort, wo Leute mit mir im Team arbeiten, sollen und müssen sie eigentlich in ihrem Feld mehr wissen und mehr können als ich.

00:09:02: Und mit solchen Leuten möchte ich arbeiten.

00:09:04: In der Umstellung kannst du dir sicher vorstellen, hast du einen totalen Shift in der Unternehmenskultur.

00:09:09: Das ist gar nicht so einfach.

00:09:10: Das heißt plötzlich, dass man für selbstständig arbeiten muss, für mehr Verantwortung übernehmen muss, dass man sich selber disziplinieren muss und sich am Laufen halten muss, dass man auch Qualitätskontrolle sozusagen selber übernehmen muss und so weiter und so weiter.

00:09:25: Um es kurz zu machen, und wieder die Verbindung herzustellen zum Urlaubskater, werde ich vergessen, habe endlich zum Funktionieren angefangen, dass das ein bisschen so in die Richtung geht, dass dieser Shift basiert im Mindset des Teams, dass man viel mehr in Eigenverantwortung arbeiten, dass ich nicht mehr überall zuschauen habe müssen oder jemand anderer von oben sozusagen nach unten diese Projektverantwortung dran hat müssen, sondern dass Leute sehr, sehr viel in Eigenverantwortung gemacht haben.

00:09:55: Und dann war ich Urlaub, zwei Wochen, einmal drei Wochen.

00:10:01: Und wie zurückgekommen bin, hat sich's angefühlt, als wäre man wieder zurück am Start.

00:10:07: Der Papa hat inzwischen sehr, sehr gut übernommen, hat wieder in seiner Struktur einfach gelebt.

00:10:15: Und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich sehr schön wieder da reinfallen lassen und eigentlich das auch wieder sehr gut mitgetragen.

00:10:21: Das heißt, da war bei mir dann der Urlaubs-Kater insofern, als ich gesagt habe, Jetzt war das, was wir vorher gemacht haben, alles am sonst, fangen wir jetzt wieder von vorn an.

00:10:32: Also dieser Rückfall in alte Muster.

00:10:34: Und die zwei Erfahrungen möchte ich heute ganz kurz mit dir teilen und dann vielleicht so ein bisschen mitgeben.

00:10:42: Wo kommt das eigentlich her?

00:10:43: Wie kann das passieren und was kann man tun, damit uns das nicht so passiert?

00:10:47: Warum passiert es überhaupt?

00:10:48: Diese persönliche Geschichte, dass du bevor du zum Urlaub kommst, sozusagen so ein Stress entwickelt und so viel zusätzliche Arbeit hast und so viel zusätzlichen Aufwand hast, dass du dann vollkommen ermüdert in den Urlaub gehst und dann erst lange brauchst, erstens bist du dich erholst, vielleicht dich sogar während dem Urlaub nicht richtig erholen kannst, weil immer wieder Kontaktaufnahmen passieren oder du immer wieder Dinge im Kopf hast und dann fast erschlagen wirst von der Wucht der Aufgaben, wenn du zurückkommst.

00:11:19: Das ist eigentlich theoretisch ja sehr einfach erklärt.

00:11:24: Was passiert ist, dass es offensichtlich zu viele Dinge alleine an dir hängen, dass zu wenig Aufgaben bewusst übergeben, Projekte bewusst übergeben werden, dass keine bewusste Entlastung passiert und dass du in diesem Hamsterrad sozusagen einfach dahin laufst und da keinen Halt findest, sondern dass das Hamsterrad einfach weiter lauft.

00:11:47: Ich habe die Erfahrung gemacht und wir Deswegen, auch wenn es schwerfällt, wirklich propagieren würde es auch im Team, durchaus längere Urlaub zu machen.

00:11:59: Was passiert nämlich, wenn ich länger als zwei Wochen, sagen wir mal so, zwei Wochen ist eine gute Grenze, wenn ich länger als zwei Wochen weg bin, dann kann ich keine Projekte liegen lassen, dann kann ich keine Aufgaben liegen lassen, sondern muss die wirklich bewusst delegieren.

00:12:13: Das heißt, bevor ich auf Urlaub gehe und sage, jetzt bin ich dann drei Wochen nicht da, vielleicht sogar vier Wochen oder fünf Wochen, muss ich vorher meine Dinge abschließen, sauber dokumentieren und übergeben.

00:12:28: Das funktioniert nicht anders.

00:12:29: Ich kann das nicht mitziehen.

00:12:32: In dem Moment, wo du das das erste Mal gemacht hast, wird dir erst bewusst, was das dann heißt an Entlastung.

00:12:37: Wenn du Dinge wirklich übergeben hast und nicht einfach nur versucht, das so viel wie möglich vorzuarbeiten und dann wieder dort anzusetzen, sondern wenn du mal wirklich alles übergeben hast und dann mal für einen längeren Zeitraum weg warst, was das an Entlastung heißt.

00:12:52: Und dieses System gilt es auch in Kurzurlaube eigentlich mitzunehmen.

00:12:55: Da trotzdem ganz bewusst hinzuschauen und zu sagen, was ist denn jetzt eigentlich das, was ich da alles tue?

00:13:04: Ist das, was ich tue, alles wirksam?

00:13:06: Oder mache ich das nur, um beschäftigt zu sein?

00:13:09: Welche von meinen Aufgaben kann ich da direkt delegieren?

00:13:12: Welche muss ich vielleicht noch besser dokumentieren, noch besser zusammenfassen, um sie weiterzugeben?

00:13:18: Und dann das auch wirklich tun.

00:13:22: Mal, wo man das so richtig bewusst waren, war, wie wir in Südafrika auf Urlaub waren, also so drei Wochen sozusagen weg aus dem Büro, war eh in den Weihnachtsferien ein bisschen geschummelt, ja, weil in Wirklichkeit war es nur die eine Woche, wo wir nachdem wir wieder angefangen haben im Jänner, wir starten immer so, man sieht einen Jänner.

00:13:38: Und die erste Woche war ich eben auch nicht da, und davor war halt schon der ganze Weihnachtsurlaub.

00:13:43: Aber wie ich dann zurückgekommen bin, hat alles perfekt funktioniert.

00:13:46: In dieser Woche hat man mich nicht gebraucht, das ist alles reibungslos durchgelaufen.

00:13:51: war alles sehr, sehr gut vorbereitet.

00:13:52: Das einzige, was mir übergeblieben ist, ist das große Backel an Projektabschlüssen und Verrechnungen.

00:13:58: Nicht, weil das sonst keiner gemacht hat, sondern weil ich es einfach nicht sauber delegiert habe.

00:14:04: Und deswegen genau die Dinge, die man nicht weiter gibt, die man nicht klar abschließt, die man nur auf Sicht sieht und meistens sieht man Dinge, also sich die gut jemand anders machen könnte, die belasten dann halt nicht nur durch die Urlaubszeit, sondern auch im großen Maße danach.

00:14:20: Also was kannst du denn wirklich klar hinschauen und diese Zeit auch nutzen, diesen Moment der Auszeit sozusagen davor nutzen und sagen, was von dem, wo ich mir da jetzt gerade Vollgas eine Hackel könnte, eigentlich jemand anders machen.

00:14:34: Und verstehen wir jetzt nicht falsch, das ist in der Situation meistens nicht der richtige Moment, dass man dann sagt so und jetzt du es für die Übergabe richten und gib es nach wem, weil du bist dann meistens eh schon so im Radel drin und das gar nicht mehr anders kannst.

00:14:46: Aber dort festzuhalten und zu sagen, okay, beim nächsten Mal oder In Vorbereitung für das nächste Mal gebe ich das und das und das ab.

00:14:56: Übergebe ich das und das und mache ich das nicht mehr.

00:15:00: Also da ganz klar vor dem Urlaub sozusagen die Möglichkeit zu schaffen, Übergaben zu haben, Aufgaben zu priorisieren und vor allem deine eigenen Erwartungen runterzuschrauben.

00:15:10: Weil das ist ja der nächste Punkt, den wir dann halt alle mitnehmen.

00:15:15: Dieses Bild von uns selbst, das Bild der Unternehmerin.

00:15:19: Und das ist das, warum ich die ganze Vorgeschichte rund um den Urlaub erzählt habe.

00:15:24: Ich glaube, und ich weiß mittlerweile zumindest von mir selbst, mich drücken meistens nicht die Aufgaben, sondern dieses Gefühl, ich kann da jetzt nicht alle anderen alleine lassen.

00:15:34: Die brauchen mich doch.

00:15:36: Die können ja nicht ohne mich.

00:15:38: Da haben Sie jetzt ganz überspitzt zu formulieren.

00:15:40: Da liegt ganz, ganz viel Ego drin.

00:15:43: Das ist meine eigene Wahrnehmung der Welt.

00:15:47: da sich das klar zu machen und zu sagen, na, ist nicht so, die brauchen die Garnheit und es ist ganz gut, die schaffen das perfekt, ohne dich ins Vertrauen zu gehen und da ganz bewusst einfach einmal arbeiten zu lassen, ist meistens nur für die schwer.

00:16:04: Für die anderen ist sogar manchmal ein bisschen leichterung, wenn dann nicht mehr dauernd wer aus dem Off, also aus dem Urlaub.

00:16:09: Irgendwo zwischen Rufen startet und zwischen eine bickt oder man drauf angewiesen ist, dass jemand im Urlaub noch schnell einen Kommentar dazu gibt, weil's einem nicht sauber delegiert ist.

00:16:19: Es ist meistens die größere Belastung, die bei den anderen passiert als die Erleichterung, dass du da sozusagen mithilfst.

00:16:27: Also genau das Umgekehrte.

00:16:30: Also da mal auch für die zu prüfen, vielleicht trifft ihr das ja auch, dieser Ego trifft, dass du sagst, okay, das kann ja nicht sein, dass die mir jetzt nicht brauchen.

00:16:38: Wir haben einen ganzen lieben Kollegen aus der Partneragentur in Wien, der mir heuer zu Beginn des Sommers ganz entspannt erklärt hat.

00:16:46: Ja, er geht jetzt im Sommer sechs Wochen Urlaub und da ist er gar nicht erreichbar.

00:16:52: Also er schaut schon, dass er so immer wieder mal eine Stunde zwischendurch eincheckt und arbeitet, aber das ist ganz genau definiert und im Grunde ist er nicht da.

00:17:01: Und es funktioniert super mit seinen Sechzig-Mitarbeiter.

00:17:03: Und ich hab echt gemerkt so in dem Moment, wie diese wie meine Erklärungen, meine Strukturen, die mir aufgebaut haben, wie so ein kleines Kartenhaus zusammenbrochen sind und die mir gedacht haben, ja, der Volk kommt recht.

00:17:18: Kein Mensch ist darauf angewiesen, dass ich da bin.

00:17:23: So stimmt es natürlich auch nicht, aber du weißt, was ich meine.

00:17:28: Also da ist es gerade für dich persönlich, es sind die allerwichtigsten Themen.

00:17:32: Auf der einen Seite, sich wirklich klar zu machen, was ist das, was ich übergeben kann, was ich delegieren kann und muss, de facto.

00:17:39: Also das darf in Wirklichkeit ja nix an dir alleine hängen.

00:17:43: Und dann, dir während des Urlaubs auch bewusst zu machen, wo will denn mein Ego jetzt gern sich beschäftigen und gebraucht fühlen und wo darf er einfach wirklich ins Team vertrauen und ganz bewusst das zulassen.

00:17:57: Und damit dieser Kater danach nicht so schlimm ist, braucht es Rituale.

00:18:02: Also da habe ich jetzt wirklich gelernt auch, Für mich Strukturen zu schaffen, die dann funktionieren.

00:18:07: Ich war mehrfach auf Kurzurlauben, wo ich wirklich nicht gut delegiert habe, sondern immer wieder die Dinge mitgenommen habe, was ich sehr gut geschafft habe, ist nach dem Urlaub Samf zurückzukehren.

00:18:18: Das heißt, am ersten Tag keine Termine zu machen, maximal interne.

00:18:23: Also keine Kundentermine, dass du nicht zurückkommst und sofort wieder im Radl bist, sondern wirklich schaffen kannst, dass du mal wieder ankommst und nachholst, was nicht da ist, dich wieder auf Stand bringst und so weiter.

00:18:35: und immer wieder da so bewusst hinzuschauen, was von dem, was da jetzt auf meinem Tisch liegt, was offensichtlich niemand sonst in der Pause machen kann oder in meiner Auszeit machen kann, muss ich wirklich selber machen und was kann jemand anders tun.

00:18:49: Also auch diesen Moment zur Reflexion nutzen und vor allem zur Optimierung für die Zukunft, wo ich schauen kann, von dem Stapel, der jetzt da auf meinem Tisch liegen blieb ist, was kehrten wirklich mir und was könnte eigentlich wem anders?

00:19:03: Und wenn wir jetzt nochmal zurückdenken auf diesen zweiten Punkt, den ich gesagt habe, wenn du Veränderung angestoßen hast oder in Veränderungsprozessen bist und dann noch eine Auszeit zurückkommst und merkst du, wo war.

00:19:14: Da ist so was passiert.

00:19:15: Wirklich ganz bewusst, sich nach dem Urlaub auch hinzusetzen und zu sagen, aha, schauen wir mal.

00:19:20: Was ist denn trotz meiner Abwesenheit geblieben?

00:19:23: Was hat sich gehalten?

00:19:25: Was hat Bestand?

00:19:26: Was geht schon?

00:19:27: Und wo müssen wir einfach noch stärker trainieren?

00:19:30: Weil bei all diesen Dingen Da muss man auch sagen, also überall, wo Veränderungsprozesse sind.

00:19:35: Es ist ein bisschen so wie im Persönlichen.

00:19:38: Zu mir kommen oft Kundinnen, die sagen, ich habe ihr checkt, dass sie das so und so, dass das da voller Blödsinn ist, was ich da mache und ich möchte es eh schon so langsam anders machen, aber es gelingt mir einfach nicht.

00:19:49: Und dann wünschen sie sich oft, dass von einem Tag auf dem anderen ein Muster, das sie über drei, sechs, vierzig oder auch nur fünfundzwanzig Jahre einklärt haben oder sich antrainiert haben, von einem Tag auf dem anderen verschwindet.

00:20:00: Das geht einfach halt nicht.

00:20:02: Und gleich ist es mit Kulturwandel im Unternehmen.

00:20:04: Es ist wichtig, dass es Punkte gibt, wo man sagt so, und ab jetzt.

00:20:08: Aber es ist auch noch wichtig, da ganz liebevoll, würde ich jetzt was sagen, was im Business-Context wahrscheinlich nicht das richtige Wort ist, aber liebevoll draufzuschauen und zu sagen, das ist was, wo.

00:20:20: Veränderung braucht auch seine Zeit.

00:20:22: Das ist ein Marathon und kein Sprint.

00:20:25: Das muss langfristig funktionieren und das braucht ... die Zeit, dass sich die Erinnerung wirklich etablieren darf.

00:20:33: Und da dann hinschauen und sagen, okay, was hat denn schon gut funktioniert?

00:20:36: Was ist denn geblieben?

00:20:37: Und wo schwanken wir noch schnell?

00:20:40: Oder wo verändert sich das?

00:20:41: Wo fällt man noch schnell wieder zurück in ein altes Muster?

00:20:44: Und diese Punkte dann konkret wieder angehen und dort wirklich intensiv nachzuarbeiten.

00:20:49: Vergiss nie, Muster sind stark.

00:20:52: Die Veränderung braucht Wiederholung, Strukturen und vor allem Geduld.

00:20:57: Also gerade in Familienunternehmen, wo so ganz viel schon an Geschichte, an Prozessen da ist und verankert ist, da braucht Veränderung Zeit, da sind Muster sehr, sehr stark.

00:21:07: Ich möchte für heute noch mitgeben, jetzt auch abseits von ob du gerade aus dem Urlaub zurück kommst oder noch eine Auszeit geplant hast, dir vielleicht ein bisschen anzuschauen und zu sagen, wo ist denn das in deinem Alltag, wo du spürst, dass du nach einer Pause ganz schnell wieder ein altes Muster zurückfällst.

00:21:27: Und das kann jetzt die Arbeit betreffen, kann auch dein Privatleben betreffen.

00:21:32: Nachdem ich jetzt gerade wieder dabei bin, mein sportliches Muster, mein Bewegungsmuster auf Vordermann zu bringen, da ist es so typisch.

00:21:40: Du wirst gut im Lauftraining oder bist gut in deinem Trainingsmodus drinnen, dann bist du vielleicht ein bisschen angeschlagen, bist krank, kannst du mal ein, zwei Tage nicht, dann gibt es viel Stress in der Firma oder du bist eben auf Urlaub und dann bist vier, fünf Tage weg und es ist ganz, ganz schwer wieder reinzufinden und nicht einfach wieder ins alte Muster zurückzufallen und zu sagen, ach, mach ich halt nix.

00:22:07: Also wo spürst du in deinem Alltag, dass du nach Pausen schnell in alte Muster zurückfällst?

00:22:13: Einfach nur mal darüber nachdenken.

00:22:15: Als zweite Frage, wirklich auch dich damit zu beschäftigen und hinzuschauen auf dem Stapel, der auf deinem Tisch liegt, auf den Aufgaben, täglichen Aufgaben, die du machst, zu sagen, hey.

00:22:25: Was kann ich eigentlich davon delegieren?

00:22:27: Was davon brauche ich vielleicht gar nicht machen?

00:22:32: Was davon muss wirklich ich machen?

00:22:33: Also diese Unterteilung auch zu treffen und vor allem eben auch zu sagen, okay, wo kann ich jetzt schon delegieren, damit auch ohne mich Stabilität da ist, damit nicht alles an mir hängt oder damit nicht diese Teile alle an mir hängen.

00:22:49: Wir schauen in unseren Systemen ja überall in den Teams, dass es nach Möglichkeit sogar ein doppeltes Backup gibt.

00:22:55: für die Mitarbeiterinnen, für die Mitarbeiter und bei den Unternehmen, glauben wir manchmal, das muss einfach so funktionieren und das geht dann schon auch irgendwie.

00:23:04: Also da müssen wir de facto dagegen wirken, das ganz, ganz ein wichtiger Punkt und da zu sagen und hinzuschauen, was kannst du delegieren, damit auch ohne dich diese Stabilität entsteht, damit es auch ohne dich geht.

00:23:16: Und der dritte Punkt, gerade nach den Auszeiten, wenn du Erholung spürst, egal ob die kurz sind, ob die lang sind, Welche Strukturen kannst du schaffen?

00:23:24: Was für Rituale kannst du einführen?

00:23:27: Was für Gedanken brauchst du einfach, damit diese Erholung nachhaltiger wirkt?

00:23:32: So wie ich vorher gesagt habe, zum Beispiel dieser sanfte Einstieg nach dem Urlaub wieder.

00:23:37: Sanfte Einstieg im Sinne von, hast du nicht von dem ganzen Tag nix tun, sondern sich nicht gleich den ersten Tag mit den Minnen voll klatschen, sondern dort nochmal nachzuschauen und zu sagen, wo stehe ich eigentlich?

00:23:47: Wie kann ich jetzt weiter tun?

00:23:49: Wie kann ich das, was ich mir an Erholung... Leistung da geschaffen habe, auch mitnehmen in meinen weiteren Alltag.

00:23:57: Ja, das zum Thema Urlaubskater.

00:24:01: Eins wollte ich da noch mitgehen und ich glaube, das ist immer so das für mich der wichtigste, aller, aller wichtigste Punkt gewesen.

00:24:06: Ich habe aber bei ganz vielen Dingen geglaubt, das bin einfach ich, ja, ich bin so blöd.

00:24:10: Ich schaffe das einfach nicht.

00:24:11: Ich schaffe es nicht, dass ich sinnvoll auf Urlaub gehe und nachher auch wirklich erholt bin.

00:24:16: Und habe das ein bisschen auf mich bezogen und habe gesagt, dass ich das nicht schaffe und dann mich auch noch gegesselt.

00:24:22: Und wenn es dir also geht, dann ist, glaube ich, die allerwichtigste Erkenntnis.

00:24:26: Das ist ganz normal.

00:24:28: Das ist kein Einzelschicksal, das du da hast.

00:24:31: Und es hat vor allem auch nichts damit zum tun, dass du die Zublade anstellen daterst.

00:24:35: Sondern das ist was, was einfach ganz normal in der Routine entsteht, wenn man sich nicht bewusst entscheidet, da was dagegen zu tun.

00:24:45: Das zweite Gedanke, wie immer, da auch dir mitzugeben.

00:24:51: oft ganz kleine Veränderungen die große Wirkung haben.

00:24:54: Also da wirklich auf die kleinen Schritte zu schauen und auf diese kleinen Elemente zu achten und die aber zu etablieren und nachhaltig da, wenn der Leben zu bringen, die schaffen die große Wirkung.

00:25:08: Ich hoffe, die Folge hat euch gefallen.

00:25:10: Ich hoffe, der Kater hält sich in Grenzen und du hast noch genug Energie und Motivation, die du aus den Auszeiten des Sommers mitgenommen hast oder dir vielleicht in den Auszeiten des Herbs.

00:25:20: noch holst.

00:25:21: Es sind noch mindestens drei Monate in diesem Jahr, im Jahr oder im Jahr und jetzt ist es ein guter Zeitpunkt, um zu sagen, starten wir rein in eine extrem produktive neue Saison, sozusagen in einem extrem produktiven Abschnitt und das nach Möglichkeit ohne Kater.

00:25:42: Das wünsche ich dir.

00:25:43: Ich sage danke fürs Zuhören, freue mich über deinen Feedback und deine Bewertung.

00:25:49: direkt hier unter dem Podcast da lassen oder auf einer meiner Social Media Kanäle oder auf meiner Website www.dienachfolgerin.at.

00:25:57: Und ich freue mich, wenn du nächstes Mal wieder dabei bist.

00:26:00: Mein Name ist Susanne Hattinger.

00:26:01: Ich bin die Nachfolgerin und das hier ist mein Podcast.

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